Bereitschaft zur Blutspende sinkt - Wetter und Feiertage schuld

Berlin (dpa/tmn) - Sinkende Temperaturen in den kommenden Tagen könnten zu einem Engpass bei den Blutkonserven führen. Im Januar werde ohnehin nur wenig Blut gespendet, warnt ein Experte vom Deutschen Roten Kreuz.

Dabei hat Blutspenden auch für die Spender Vorteile.

Die sinkende Schneefallgrenze und zunehmend kältere Temperaturen könnten die Blutkonserven knapp werden lassen. Widrige Wetterbedingungen machten es immer schwierig, eine genügend große Reserve vorzuhalten, sagte Roland Karl, Leiter der Institute für Transfusionsmedizin beim Blutspendedienst Ost des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Berlin und Potsdam. „Der Januar ist nicht einfach für uns durch die Witterung und die vorangegangenen Feiertage.“

Bei starken Schneefällen fielen manche Orte, an denen sonst immer gespendet werde, ganz aus. „Und bei Glatteis geht gar nichts.“ Im Januar flaue die Spendenbereitschaft aber erfahrungsgemäß auch deshalb ab, weil viele Menschen schon zu Weihnachten Blut gespendet haben. „Da spricht das Herz“, sagte Karl. Nach den Feiertagen sei diese Motivation weg.

Feiertage seien in der Regel „verlorene Arbeitstage“ für den Blutspendedienst, egal ob im Sommer oder Winter. Denn wer frei hat oder sich auch noch einen Brücken-Urlaubstag zum Beispiel an Christi Himmelfahrt nimmt, gehe nicht zur Blutspende.

Blutspenden sind laut Karl deshalb unverzichtbar, weil Blut immer noch nicht künstlich hergestellt werden kann. Unter dem Solidaraspekt müssten daher die Gesunden für die Kranken einstehen. Die meisten Spender handelten aber aus Selbstlosigkeit. Zudem gebe es Vorteile für jeden, der sein Blut gibt: Er bekomme eine Art Mini-Gesundheitscheck, denn vor der Spende werde unter anderem der Blutdruck gemessen und ein Blutbild gemacht. Außerdem werde kostenlos die Blutgruppe bestimmt und in einen Notfallpass eingetragen.

Service:

Kostenlose DRK-Blutspende-Hotline: 0800 11 949 11