Beschwerden nach Schlaganfall mit Musik behandelbar
Hannover (dpa/tmn) - Ein Schlaganfall zieht häufig ernsthafte Probleme nach sich. Gegen einige Beschwerden kann eine simple Therapie helfen: das Singen von Lieblingsliedern aus Jugendtagen.
Musik kann bei Gedächtnisverlust, Sprechstörungen und Lähmungserscheinungen nach Schlaganfällen helfen. Musizieren und Musik werde im Gehirn weit verzweigt verarbeitet, erklärt Prof. Eckart Altenmüller von der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover. Jedes kleine musikalische Informationsteilchen führe zu einem assoziativen Netzwerk, erklärt Neugebauer. Musikalische Inhalte seien sehr fest im Gedächtnis verwurzelt, weil sie häufig mit starken Gefühlen verbunden sind.
Das Hören von Lieblingsliedern aus Jugendtagen könne deshalb Gedächtnisinseln oder ganze Erinnerungsstürme wieder hervorholen, erläutert der Musikphysiologe. Bei Sprechstörungen könne Singen hilfreich sein. Es wirke positiv auf die in der rechten Hirnhälfte in der frühen Kindheit angelegten Sprachfunktionen.
Schlaganfallpatienten, die ihre Finger nicht mehr gut bewegen könnten, würden über das Spielen eines Instruments feinmotorisch trainiert. Der Klang motiviere die Betroffenen - in manchen Fällen könne die Bewegungskontrolle vollständig wiedererlangt werden.