Bluthusten durch Parasiten in rohen Krustentieren

Berlin (dpa/tmn) - Feinschmecker sollten Krustentiere nur gründlich durchgegart verzehren. Denn Parasiten in rohem Krabbenfleisch können zu Zysten in der Lunge und Husten mit blutigem Auswurf führen.

Zusammen mit rohen Krustentieren verzehrte Parasiten sind gefährlich, warnt die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Berlin. Schlimmstenfalls könne das Gehirn befallen werden. Bloßes Marinieren oder Pökeln der Schalentiere reiche als Schutz vor den Parasiten nicht aus. Vor allem in exotischen Ländern sollten Gourmets vorsichtig sein und ganz auf Süßwasserkrebse verzichten. Entwarnung gibt es jedoch auch für westliche Länder nicht: Der verantwortliche Erreger dürfte weltweit verbreitet sein, vermutet die DGP.

Betroffene leiden laut den Angaben kurz nach der Infektion oft unter Luftnot, Husten, Magen-Darmbeschwerden, Fieber und Schüttelfrost. Erst Monate oder Jahre später beginnen sie, in regelmäßigen Abständen zu husten und dabei Blut zu spucken. Auslöser sind Lungenegel, die in den Süßwasserkrustentieren lauern und sich in der menschlichen Lunge einnisten.

Infizierte sollten unbedingt zum Arzt gehen, rät die DGP. Denn nur durch Medikamente sei es möglich, den Parasit zu entfernen. Unbehandelt könne sich der Lungenegel in weiteren Organen ansiedeln und schlimmstenfalls sogar Epilepsie, Hirnhautentzündung, Blindheit und Lähmungen hervorrufen. Die DGP schätzt, dass weltweit rund drei Millionen Menschen infiziert sind.