Blutvergiftung muss schnell behandelt werden
Jena (dpa/tmn) - Schon bei den ersten Anzeichen einer Blutvergiftung müssen Betroffene sofort reagieren und zur Notaufnahme eines Krankenhauses eilen. Je länger gewartet wird, desto größer ist das Risiko, daran zu sterben.
Zu den ersten Symptomen könnten Verwirrtheit und mentale Veränderungen gehören, weil das Gehirn eines der ersten betroffenen Organe sei, erläutert der Intensivmediziner Prof. Konrad Reinhart vom Universitätsklinikum Jena. Starke Atemprobleme, ein heftiges Krankheitsgefühl und ein beginnendes Kreislaufversagen deuten ebenfalls auf die auch Sepsis genannte Krankheit hin. Die Sterblichkeitsrate bei Betroffenen erhöht sich im Stundentakt um sieben bis acht Prozent.
Auslöser einer Sepsis ist eine außer Kontrolle geratene Entzündung, bei der Keime ins Blut geraten und sich dann im ganzen Körper ausbreiten. Wird der Patient nicht sofort intensivmedizinisch behandelt, versagen alle Organe - er stirbt.
Besonders gefährdet seien Kinder, Menschen ohne Milz und Über-60-Jährige, sagt Reinhart, der eine Stiftung mitbegründet hat, die die Forschung auf dem Gebiet fördern will. Seien sie gegen einige Sepsiserreger wie Pneumokokken geimpft, ließen sich etliche Todesfälle vermeiden. Auch bessere Hygiene im Gesundheitswesen könnte vielfach vorbeugen.
Der Stiftung zufolge ist Sepsis die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Jährlich erkranken bis zu 150 000 Menschen daran, etwa 60 000 überleben sie nicht.