„Diabetiker-Kartoffel“: Topinambur ist ein Geheimtipp
Bonn (dpa/tmn) - Ein Wurzelgemüse, das der Kartoffel ähnelt - aber edler und fein-nussig schmeckt: etwa so lässt sich Topinambur beschreiben. Das Gemüse wird auch als Diabetiker-Kartoffel beschrieben.
Warum nur?
Der ungewöhnliche Bezeichnung von Topinambur kommt von dem Ballaststoff Inulin, der in dem Gemüse steckt. Inulin wirkt sich kaum auf den Blutzuckerspiegel aus, weil es im Dünndarm nicht verstoffwechselt wird. Deshalb ist Topinambur auch für Diabetiker geeignet. Und die Knollen sind sehr kalorienarm, da sie zu etwa 80 Prozent aus Wasser bestehen. Außerdem sind sie besonders reich an Eisen.
Topinambur gelangte bereits Anfang des 17. Jahrhunderts aus Nordamerika nach Europa, wo es als Gemüse und Viehfutter angebaut wurde. Die Kartoffel verdrängt die Knolle jedoch Mitte des 18. Jahrhunderts von den meisten Speiseplänen. Inzwischen gilt sie als Geheimtipp in der Küche - ist aber nicht mit der Süßkartoffel zu verwechseln.
Topinambur ist in gut sortierten Supermärkten und Bioläden erhältlich, lässt sich aber auch problemlos im eigenen Garten anbauen. Das Wurzelgemüse schmeckt beispielsweise in frischen Salaten. Dafür einfach hobeln oder raspeln und einen Schuss Zitronensaft gegen Verfärbungen drüber geben. Beim Garen entsteht das typische nussige Aroma - dann schmeckt Topinambur als Beilage zu Fisch und Fleisch, in Soßen, Wokgemüse, Aufläufen und als Püree.