Ernährung: Aufgepepptes Trinkwasser ohne Nährwert
Verbraucherschützer warnen vor so genannten Wellness-Getränken.
<strong>Düsseldorf. Nun hat auch die Softdrink-Industrie ihre "gesunde Seite" entdeckt. Kaum ein Hersteller hat keine Wellness-Getränke im Angebot. Meist sind es zart gefärbte Tafelwasser, die mit exotischen Pflanzen- und Kräuteraromen angereichert sind. Natürlich sind die "Heilwässerchen" gleich zwischen 40 Cent und zwei Euro teurer. Doch macht sich der Preisaufschlag bezahlt? Die Verbraucherzentrale NRW ist dieser Frage nachgegangen und zu einem niederschmetternden Ergebnis gekommen: "Was wie ein verfeinertes Mineralwasser aus dem Gesundbrunnen daherkommt, ist häufig nur ein mit Zusatzstoffen aufgepepptes Trinkwasser. Unterm Strich: teuer, überflüssig und längst nicht kalorienarm", so die Experten.
Bezüglich des Aromas und der Farbe fanden die Tester heraus, dass die exotischen Pflanzenextrakte, wie Zitronengras, Guarana oder Sanddorn nur in minimalen Mengen zugesetzt wurden. Ihre Wirkung auf die Gesundheit ist deshalb nicht messbar. Der fruchtige Geschmack der Getränke wird überwiegend mit Hilfe von Aromen und nicht durch Saft erzeugt.
Ein weiterer Nachteil: Die meisten Produkte sind mit Fructose angereichert. Mit der Beigabe dieses Süßmachers können die Hersteller die Produkte als Diätgetränk deklarieren und sie können pfandfrei angeboten werden. Das Problem: Die Fructose ist nicht ganz unumstritten, der Stoff soll das Übergewicht stärker fördern als andere Zucker. Zudem haben die Drinks nicht wirklich wenige Kalorien (von 130 bis 250 Kalorien pro Liter).
Auch den Vitamin-Mix bemängeln die Verbraucherschützer. Meist finden sich nur Vitamine der sogenannten B-Gruppe in den Wassern. Diese sind aber aus ernährungswissenschaftlicher Sicht völlig nutzlos.
Kauf Wer trotzdem ein Wellness-Wasser kaufen will, sollte darauf achten, dass sie auf Basis von Mineralwassern hergestellt sind und nicht nur Aromastoffe sondern auch Saftanteile haben.