Stillen oder Fläschchen geben?
Ernährung: Wer die Möglichkeit hat, sollte dem Baby die Brust anbieten. Denn in der Muttermilch sind unzählige Nährstoffe.
Düsseldorf. Die Geburt eines Kindes ist nicht nur für das Neugeborene eine Umstellung - auch die Mutter muss sich, insbesondere hormonell, umstellen. Das geschieht direkt nach der Geburt. "Deshalb sollte das Kind noch im Kreißsaal angelegt werden", sagt Brigitte Kaul, Kinderkrankenschwester und Laktationsberaterin an der Uniklinik Düsseldorf. Klappt das nicht, sollte mit dem Stillen aber an den folgenden Tagen begonnen werden. Denn viele Faktoren sprechen dafür.
Fett: Der Fettgehalt in der Muttermilch ist sehr hoch und steigt im Laufe der Zeit noch an. Das entspricht dem Bedarf des Kindes nach mehr Kalorien. Rund 50 Prozent des Energiebedarfs werden durch die in der Muttermilch enthaltenen Fette gedeckt.
Ungesättigte Fettsäuren: Muttermilch besitzt einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren, zu denen auch die Linolsäure und Linolensäure gehören. Die ungesättigten Fette der Muttermilch sind wichtig für die Entwicklung des Gehirns und des Nervensystems. Sie werden von der Darmwand leicht resorbiert.
Eiweiß: Das in der Muttermilch enthaltene Eiweiß besteht zu 65 Prozent aus Molkeneiweiß. Es gerinnt im Magen feinflockig und ist deshalb fürs Baby leicht verdaulich. Molkeneiweiß setzt sich aus ganz speziellen Eiweißkörpern zusammen und enthält viele essentielle, also nicht vom Körper selbst produzierbare Aminosäuren. Viele dieser Eiweißkomponenten sind unentbehrliche Transportmittel für Mineralstoffe und Vitamine.
Kohlenhydrate: Die reife Muttermilch enthält etwa 40-mal mehr so genannte Mehrfachzuckerverbindungen als jede Flaschennahrung. Diese Kohlenhydrate dienen nicht nur als Energielieferanten, sondern auch als Nährstoff für die erwünschten Darmbakterien (Bifidusflora), die die Verdauungsarbeit verrichten.