Feuerspucken erlaubt: Scharfe Chili aus Australien

Sydney (dpa) - „Extrascharf“ ist wohl noch zu milde, um eine neue Chili-Sorte aus Australien zu beschreiben: Die Schoten haben es derart in sich, dass bei der Verarbeitung Schutzkleidung getragen werden muss.

Das Geheimnis: Abwasser aus einer Wurmfarm als Düngemittel, berichtet Züchter Marcel de Wit in der neuesten Ausgabe der Zeitschrift „Australian Geographic“. „Sie sind einfach gnadenlos scharf“, sagte de Wit, der mit seinem Familienbetrieb „The Chilli Factory“ in Morriset rund 90 Kilometer nördlich von Sydney scharfe Soßen herstellt. Er nennt seine Kreation „Trinidad Scorpion Butch Taylor“. „Als wir unsere ersten Soßen damit machten, mussten wir einen chemischen Schutzanzug tragen und Handschuhe. ... Wenn man beim Schneiden keine Handschuhe anzieht, glühen die Hände anschließend zwei Stunden lang.“

In dem Abwasser aus der Wurmfarm seien unter anderem Wachstumshormone, sowie besondere Bakterien und Chitin, ein Wirkstoff aus den Panzern von Insekten, der unter anderem als Verdickungsmittel für Kosmetika und Pharmaka verwendet wird.

Nach seinen Angaben kommt seine Chili beim Scoville-Schärfetest auf 1,4 Millionen Einheiten. Die schärfste Tabasco-Soße komme nur auf 30 000 Einheiten. De Wit hat nach eigenen Angaben schon einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde beantragt. Er will seine Chili als die schärfste der Welt anerkannt haben.