Hämorrhoiden: Rücksprache mit Arzt ist wichtig
Berlin (dpa/tmn) - Auslöser für Juckreiz am Gesäß, Blut im Stuhl, Fremdkörpergefühle oder Schmerzen beim Stuhlgang können Hämorrhoiden sein. Wer erstmals oder über längere Zeit solche Beschwerden hat, sollte mit seinem Arzt sprechen.
„Eine Selbstmedikation von Hämorrhoidalleiden ist nur sinnvoll, wenn der Arzt zuvor schwerwiegendere Erkrankungen ausgeschlossen hat“, sagt Wolfgang Kircher von der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker in Berlin. Bewegungsmangel, Übergewicht oder Verstopfung begünstigen Hämorrhoiden. Aber auch die übermäßige Anwendung von Abführmitteln kommt als Ursache infrage. „Wenn der Stuhlgang dünnflüssig ist, ist das ein Zeichen von Überdosierung eines Abführmittels“, erklärt Kircher.
Vergrößerte Hämorrhoiden werden oft mit Salben, Zäpfchen oder Analtampons behandelt. Zäpfchen gegen Beschwerden im Enddarm werden nur so tief in den Darm eingeführt, dass sie noch mit dem Finger ertastet werden können. Besser fixieren lassen sich Zäpfchen mit einer Mulleinlage, Analtampons genannt. Salben gegen Hämorrhoiden werden je nach Präparat äußerlich oder innerlich aufgetragen. Betroffene können sich die richtige Anwendung in einem diskreten Gespräch mit dem Apotheker erklären lassen.
Die gegen vergrößerte Hämorrhoiden eingesetzten Präparate können die Beschwerden lindern. Sie verkleinern die erweiterten Blutgefäße aber nicht. Gegen Jucken und Schmerzen helfen sogenannte Lokalanästhetika. Sie wirken lokal betäubend und wirken innerhalb von Minuten. Sie sollten aber nur wenige Tage lang angewendet werden, sonst können sie zu einer Sensibilisierung führen.
Wenn die Analschleimhaut brennt oder nässt, werden oft Gerbstoffe eingesetzt. Sie wirken zusammenziehend und blutstillend. Verwendet werden unter anderem Extrakte aus Hamamelis. Auch Sitzbäder mit Kamillenblüten, Eichenrinde oder Gerbstoffen können gegen die Beschwerden helfen.