Fischkonserven sind mikrobiologisch sichere Lebensmittel
Berlin (dpa/tmn) - Fisch aus Konservendosen gilt nicht unbedingt als Gourmet-Gericht. Aber vom mikrobiologischen Standpunkt her sind Speisen aus der Dose relativ sicher, weil sie sehr keimarm sind.
Der Inhalt von Lebensmittelkonserven ist kaum durch Keime belastet und hält sich mehrere Jahre ungekühlt. „Ihr Inhalt wurde lange und unter Druck auf mehr als 100 Grad erhitzt, so dass Mikroorganismen abgetötet worden sind“, sagte Petra Hiller von der Abteilung Biologische Sicherheit im Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Das ist bei Meerestieren wie Muscheln sehr wichtig, weil sie oft Krankheitserreger in sich tragen. Muscheln sind als Konserven meist im Glas erhältlich.
Kleine Heringsröllchen zum Beispiel, die in einer Blechbüchse im Kühlregal zu finden sind, gelten dagegen nur als Halbkonserve oder Präserve, erläuterte Hiller. Sie werden nicht so hoch und nicht so lange erhitzt und sind meist nur wenige Wochen oder Monate haltbar. Risikogruppen wie Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder schwangere Frauen sollten mit dem Verzehr zurückhaltend sein.
Ganz verzichten sollten sie auf Räucherfisch. Denn darin sind möglicherweise Listerien enthalten, die sich auch bei Kühlschranktemperatur vermehren. Bei Schwangeren können die Erreger laut Hiller die Entwicklung des ungeborenen Kindes stören oder gar zu einer Fehlgeburt führen. Ältere, geschwächte Menschen können daran sterben. Grundsätzlich sollte kein Verbraucher Räucherfisch nach dem Ablauf des auf der Packung angegebenen Verbrauchsdatums essen. Die Keimbelastung könnte dann gefährlich hoch sein.