Gebärmutterhalskrebs-Verdacht: Arzt sollte zertifiziert sein

München (dpa/tmn) - Bei Verdacht auf Gebärmutterhalskrebs ist die Weiterbetreuung der Betroffenen entscheidend. Am besten sind Patientinnen dann in zertifizierten Dysplasie-Sprechstunden aufgehoben.

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Zeigen sich bei der Früherkennungsuntersuchung für GebärmutterhalskrebsAuffälligkeiten, kann es sich dabei um eine Krebsvorstufe handeln. Um den Verdacht auf eine sogenannte Dysplasie abzuklären, sind weitere Untersuchungen erforderlich. Patientinnen lassen sich dafür künftig am besten an eine zertifizierte gynäkologische Dysplasie-Sprechstunde überweisen. Nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft sind bislang acht Spezialeinrichtungen zertifiziert worden. Weitere sollen nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe in Kürze (DGGG) folgen.

Um Gebärmutterhalskrebs frühzeitig zu erkennen, wird ein Zellabstrich am Gewebe des Gebärmutterhalses genommen, der sogenannte Pap-Test. Zellveränderungen können auf eine Krebsvorstufe hindeuten.

Damit eine Patientin mit Verdacht auf eine Dysplasie optimal betreut wird, muss der behandelnde Arzt unter anderem in der Beurteilung von Krebsvorstufen geschult sein und die nötigen Eingriffe bei frühen Krebsstadien sicher beherrschen. Darauf wies Simone Wesselmann vom Bereich Zertifizierung bei der Krebsgesellschaft zum Auftakt der DGGG-Tagung hin. Außerdem sollte der Mediziner einem fächerübergreifenden Ärzteteam angehören, das die Patientin bei Bedarf weiterbetreuen kann.

Ziel der Zertifizierungen ist es laut Wesselmann, die Qualität der Prävention von Gebärmutterhalskrebs zu verbessern. Die Krebsgesellschaft kooperiert dabei mit der DGGG, der Arbeitsgemeinschaft für Zervixpathologie und Kolposkopie sowie der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie. Im Jahr 2013 seien 32,3 Prozent der Frauen, bei denen erstmals Gebärmutterhalskrebs festgestellt wurde, in einem zertifizierten gynäkologischen Krebszentrum betreut worden.