GfK-Studie: Mehr bekennende Flexitarier

Nürnberg (dpa) - Bereits mehr als ein Drittel der deutschen Haushalte hält sich nach Erkenntnissen von Konsumforschern für Flexitarier. Mehr Menschen entscheiden sich dafür, weniger Fleisch zu essen als komplett darauf zu verzichten.

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Inzwischen sei der Anteil derer, die zwar nicht komplett auf Fleisch verzichten, den Fleischkonsum aber bewusst verringern wollen, mit 37 Prozent sieben Mal so groß wie die Zahl der deutschen Haushalte mit mindestens einem Vegetarier, berichtete das Marktforschungsunternehmen GfK.

Den Wandel spürt nach GfK-Einschätzung inzwischen auch der Lebensmitteleinzelhandel: Zwischen März 2015 und März 2016 haben sogenannte Flexitarier 20 Prozent weniger Fleisch und 18 Prozent weniger Wurst gekauft, dafür aber fast 400 Prozent mehr Fleischersatzprodukte, etwa fleischlose Streichwürste, als Nicht-Flexitarier. „Flexitarier sind damit - mehr noch als Vegetarier - die eigentlichen Träger des Veggie-Booms in Deutschland“, stellen die Nürnberger Konsumforscher fest. Die Erkenntnisse beruhen demzufolge aus Absatzdaten der Konzerne sowie Verbraucherbefragungen.

Ob Flexitarier oder Vegetarier ist nach Beobachtungen der GfK in der Regel eine Frage des Alters: Einen konsequenten Fleischverzicht haben danach vor allem Bundesbürger bis Ende 40 zum Ernährungsprinzip erhoben. Danach sinke der Anteil der Vegetarier beständig und liege bei den 70 Jahre alten und älteren Verbrauchern nur noch bei 2,9 Prozent. Dagegen liege in dieser Altersgruppe der Anteil der Flexitarier, bei denen nur selten Fleisch oder Wurst auf den Tisch kommen, bei 54 Prozent. Bei den bis 29 Jahre alten Verbrauchern gehören dazu nur 23 Prozent. Dafür sehen sich 8,6 Prozent von ihnen als Vegetarier.