Grippeerkrankung bei Kindern ernst nehmen

Köln (dpa/tmn) - Eine echte Grippe oder Influenza ist bei Kindern eine schwere Erkrankung. Kleine oder chronisch kranke Kinder haben neben älteren Menschen ein deutlich erhöhtes Risiko für Komplikationen, warnt der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Köln.

Die Influenza darf nicht verwechselt werden mit der im Volksmund so benannten Grippe, mit der ein meist harmloser grippaler Infekt gemeint ist. Eine Komplikation kann zum Beispiel eine bakterielle Infektion sein, die sich zur Grippe hinzugesellt. Betroffene sollten deshalb vom Kinder- und Jugendarzt betreut werden.

Bei Säuglingen und Kleinkindern macht sich eine echte Grippe insbesondere durch eine Entzündung der Atemwege, manchmal auch durch Atemwegsbeschwerden bemerkbar. Plötzliches Krankheitsgefühl, hohes Fieber, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen, eventuell auch Durchfall sind typische Grippezeichen beim Kleinkind.

„Wenn ein Kind unter zwei Jahren rasch hohes Fieber entwickelt, ungewöhnlich schnell atmet, benommen wirkt und nichts zu sich nehmen will, sollten Eltern sofort zum Kinder- und Jugendarzt“, rät BVKJ-Bundespressesprecher Ulrich Fegeler. Schulkinder und Jugendliche entwickeln auch hohes Fieber von mehr als 39 Grad. Sie haben starke Kopf-, Rücken- und Gliederschmerzen und kämpfen mit einem trockenen Husten.

Für Kinder mit einer chronischen Erkrankung sei die Impfung gegen das Influenza-Virus besonders wichtig und werde von der Ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut empfohlen, betont Fegeler. Zu diesen Grundleiden gehören unter anderem chronische Krankheiten der Atmungsorgane wie Asthma, chronische Herz-Kreislauf-, Leber- und Nierenkrankheiten, Diabetes und andere Stoffwechselkrankheiten. Auch chronische, neurologische Krankheiten und angeborene oder erworbene Immundefekte sowie HIV-Infektionen zählen dazu. Für ganz kleine Kinder gibt es keinen Impfschutz, da für Kinder geeignete Impfstoffe erst ab einem Alter von sechs Monaten zugelassen sind.