Großer Taillenumfang erhöht Krankheitsrisiko von Kindern
Leipzig (dpa/tmn) - Zu viel Speck um die Taille erhöht schon bei Kindern das Risiko für Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das gilt vor allem während der Pubertät, wie eine Studie des Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrums (IFB) gezeigt hat.
Bisher war der Zusammenhang zwischen Taillenumfang und bestimmten Erkrankungen wie Diabetes nur bei Erwachsenen bekannt. Jetzt zeigt die IFB-Studie, dass auch bei Kindern ein großer Taillenumfang das Krankheitsrisiko erhöht.
Für die Erhebung wurden die Daten von 1287 Kindern und Jugendlichen im Alter von 11 bis 18 Jahren untersucht. Vor allem pubertierende Jungen mit erhöhtem Taillenumfang hatten ein größeres Risiko für erhöhte Leber- und Harnsäurewerte oder eine Insulinresistenz. Für 11-jährige Mädchen gilt als Referenzwert ein Taillenumfang von mehr als 74,2 Zentimeter als erhöht. Bei Jungen beträgt der Wert 76,5. Wichtig sei, dass Eltern übergewichtiger Kinder den Taillenumfang bei einer Untersuchung vom Kinderarzt immer mitmessen lassen. „Wie bei Erwachsenen ist bei Jugendlichen das Übergewicht am Bauch am schädlichsten“, erklärt Susann Blüher vom IFB.
In Deutschland sind mehr als 6 Prozent der Kinder und Jugendlichen adipös. Über 30 Prozent leiden schon an einer beginnenden Insulinresistenz, die zu einem Typ-2-Diabetes führen kann. Etwa 80 Prozent der übergewichtigen Mädchen und Jungen bleiben auch als Erwachsene dick.