Hautkrebs-Früherkennung: Spezielle Lupe oft überflüssig
Essen (dpa/tmn) - Patienten sollten sich bei der Früherkennungsuntersuchung von Hautkrebs gut überlegen, ob sie dabei extra Geld für eine besondere mikroskopische Kontrolle ausgeben wollen. Auffällige Stellen lassen sich nach Ansicht des IGeL-Monitors auch so erkennen.
Nach Einschätzung des IGeL-Monitors des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen ist die Betrachtung der Haut mit einer speziell beleuchteten Lupe überflüssig. Ein Hautarzt oder entsprechend weitergebildeter Hausarzt erkenne auffällige Hautstellen mit bloßem Auge. Dafür brauche er das auch Dermatoskop oder Auflichtmikroskop genannte Gerät nicht. Und daher gebe es keinen Grund, dem Patienten diese Leistung als Selbstzahlerleistung - als Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) - anzubieten.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen bei Männern und Frauen ab 35 Jahren alle zwei Jahre die Kosten für die Früherkennung von Hautkrebs. Dabei sucht der Arzt die gesamte Körperoberfläche des Patienten ab und greift unter Umständen auch zu einer einfachen Lupe. Findet er eine verdächtige Hautstelle, ist es dem IGeL-Monitor zufolge üblich, diesen Punkt dann mit Hilfe eines Dermatoskop genauer zu untersuchen. In diesem Fall übernehme die Kasse auch die Kosten. Das Gerät gehöre zum üblichen Handwerkszeug des Hautarztes, daher könne er den Gebrauch nicht gesondert abrechnen.