DAK-Gesundheitsreport Immer mehr Menschen in NRW schlafen schlecht
Nachts kann man nicht schlafen, tagsüber ist man todmüde. Schlafprobleme quälen Hunderttausende Menschen auch in Nordrhein-Westfalen.
Düsseldorf. Immer mehr Menschen in Nordrhein-Westfalen kämpfen mit Schlafproblemen. Jeden zehnten Erwerbstätigen quält sogar eine besonders schwere Schlafstörung, die sogenannte Insomnie. Das geht aus dem neuen Gesundheitsreport der gesetzlichen Krankenkasse DAK für NRW hervor, der am Dienstag in Düsseldorf vorgestellt wurde.
Demnach können die Betroffenen schlecht ein- und durchschlafen, leiden unter schlechter Schlafqualität, sind tagsüber müde und erschöpft. Seit 2010 sei die Zahl der von Insomnie Betroffenen in NRW um die Hälfte (52 Prozent) gestiegen, hieß es in dem Report. Das sind hochgerechnet etwa 786 000 Frauen und Männer.
Knapp 80 Prozent der befragten Erwerbstätigen klagen demnach allgemein über „Schlafprobleme“. Hochgerechnet sind das knapp 6,6 Millionen Menschen. Vor sieben Jahren konnte immerhin noch jeder Zweite gut schlafen (51 Prozent). Heute sind es nur noch knapp 20 Prozent.
Die große Mehrheit der an Schlafstörungen leidenden Menschen geht laut DAK-Report nicht zum Arzt. Chronisch schlechter Schlaf könne aber der Gesundheit ernsthaft schaden. So steige auf lange Sicht das Risiko für Stoffwechselstörungen, Depression, Bluthochdruck oder Herzinfarkt.
Risikofaktoren für Schlafstörungen sind der DAK zufolge etwa Nachtschichten, starker Termin- und Leistungsdruck sowie ständige Erreichbarkeit nach Feierabend. Viele Menschen seien aber auch selbst verantwortlich für ihren schlechten Schlaf. So schauen laut DAK-Report viele Menschen vor dem Einschlafen Filme und Serien oder erledigen abends private Angelegenheiten am Computer oder Smartphone. Etwa jeder achte Erwerbstätige kümmere sich noch um dienstliche Dinge wie E-Mails oder plane den nächsten Arbeitstag.
Für den repräsentativen Gesundheitsreport wurden mehr als 5 200 Beschäftigte befragt. Die DAK-Gesundheit versichert in NRW mehr als eine Million Menschen. (dpa)