Kein erhöhtes Sterberisiko nach Sechsfachimpfung
Berlin (dpa) - Das Risiko für Babys und Kleinkinder, kurz nach einer Sechsfachimpfung plötzlich zu sterben, ist nicht erhöht. Das beweisen die Ergebnisse der TOKEN-Studie, die das Robert-Koch-Institut in Berlin vorlegte.
In der Studie wurden 254 ungeklärte und unerwartete Todesfälle von Kindern zwischen dem 2. und 24. Lebensmonat wissenschaftlich untersucht, die sich zwischen Juli 2005 und Juli 2008 in Deutschland ereignet hatten. Diese Impfstoffe schützen vor Diphtherie, Keuchhusten, Tetanus, Hepatitis B, Kinderlähmung und dem Erreger Haemophilus infuenzae. Die Ständige Impfkommission empfiehlt Impfungen gegen diese Krankheiten in den ersten Lebensmonaten, aber nicht zwingend in Form eines Sechsfach-Impfstoffes.
Der Hintergrund: Nach der Einführung von zwei Sechsfachimpfstoffen (Infanrix Hexa und Hexavac) im Jahr 2000 hatten Spontanmeldungen über plötzliche Todesfälle von Kleinkindern den Verdacht erweckt, es könne ein Zusammenhang mit den Sechsfachimpfungen bestehen. Viele Eltern waren zeitweise in großer Sorge. In der dreijährigen epidemiologischen Studie, die vom Bundesministerium für Gesundheit und dem Paul-Ehrlich-Institut unterstützt wurde, erbrachte jedoch keine der Obduktionen einen Hinweis auf einen gemeinsame Todesursache jüngst geimpfter Kinder, etwa durch Hirnödeme (Wasser im Hirn).
Untersucht wurden sowohl die Körper von Kindern, die nach einer Sechsfachimpfung gestorben waren, als auch von Ungeimpften. Es zeigten sich auch keine pathologischen Unterschiede zwischen Geimpften und Ungeimpften.
Die Autoren empfehlen allen Eltern, ihre Kinder zum Schutz vor dem Plötzlichen Kindestod nur auf dem Rücken schlafen zu lassen, sie nicht zu warm zuzudecken und zu verhindern, dass Bettzeug über das Köpfchen rutschen kann. Außerdem sollte der Nachwuchs im Elternzimmer, aber im eigenen Bett schlafen, in rauchfreier Umgebung aufwachsen und möglichst gestillt werden.