Kind bei Hustenanfall auf den Arm nehmen

München (dpa/tmn) - Wenn Kinder nachts bellend husten und um Atem ringen, macht das Eltern schnell panisch. Aber genau das ist verkehrt, schließlich müssen sie das Kind beruhigen. Am besten nehmen sie es dafür auf den Arm.

Hilfreich kann auch sein, das Fenster zu öffnen.

Eltern sollten nicht in Panik geraten, wenn ihr Kind nachts bellend hustet und um Luft ringt. Besser sei es, Ruhe zu bewahren, das verängstigte und verkrampfte Kind auf den Arm zu nehmen und es zu beruhigen, rät die Stiftung Kindergesundheit in München. Hektik steigere nur die Atemnot des Kindes. Es sollte aufrecht sitzen, dann könne es leichter atmen.

Außerdem empfiehlt die Stiftung, das Fenster zu öffnen, wenn nicht gerade Nebel oder Smog herrschen. Feuchtkalte Nachtluft erleichtere das Atmen. Alternativ können Eltern heißes Wasser in die Badewanne lassen, damit das Kind feuchte Luft im Badezimmer einatmet. Oder sie öffnen die Kühlschranktür, um das Kind die kalte Luft aufnehmen zu lassen. Anschließend sollte es etwas Kaltes zu trinken bekommen.

Der nächtliche, tiefe, bellende Husten in Verbindung mit dem hörbaren Ringen nach Luft wird als Pseudokrupp bezeichnet. Dabei handelt es sich der Stiftung zufolge um eine Einengung der Luftwege, die zur Atemnot führt. In der Regel gehe eine leichte Erkältung mit Halsschmerzen und Schnupfen voraus, wodurch sich die Stimmbänder und die darunterliegenden Schleimhäute entzünden und anschwellen.

Bei besonders anfälligen Kindern führt das zum typischen Krupp-Anfall. Starke Luftverschmutzung und Zigarettenrauch verstärken die Gefahr. Betroffen sind Kinder zwischen sechs Monaten und sechs Jahren, insbesondere im zweiten Lebensjahr.

Zieht das Kind nur mühsam die Luft ein, ist es unruhig, pocht sein Herz wild und läuft es blau an, ist die Situation lebensbedrohlich. Dann müsse das Kind sofort in die nächste Klinik gebracht werden, betont der Stiftungsvorsitzende Prof. Bernhard Koletzko. Auf einen Arzt oder den ärztlichen Notdienst zu warten, wäre falsch, da das kostbare Zeit verschwende.

Wesentlich seltener als Pseudokrupp ist eine Kehlkopfentzündung, die jedoch tödlich verlaufen kann. Die Stimme des Kindes klingt nicht heiser wie bei Pseudokrupp, sondern hell, leise und wie mit einer Kartoffel im Mund. Der Zustand des Kindes verschlechtert sich rasant, es fiebert und kann vor Schmerzen nichts schlucken. Eltern sollten unbedingt den Notarzt rufen. Bei Pseudokrupp hat das Kind keine Schluckbeschwerden und eine nur leicht erhöhte Temperatur.