Krebs macht Deutschen am meisten Angst
Hamburg (dpa) - Krebs ist weiterhin die Krankheit, die den Deutschen am meisten Angst macht. Knapp drei Viertel der Menschen fürchten sich vor bösartigen Tumoren, wie eine am Mittwoch veröffentlichte Forsa-Umfrage im Auftrag der Krankenkasse DAK ergab.
Die Befragten begründeten ihre große Angst vor dem Krebs damit, dass die Krankheit jeden treffen könne und oft einen schweren Verlauf nehme.
Von den mehr als 3000 Befragten haben 57 Prozent Angst vor Unfällen mit schweren Verletzungen, etwas mehr als die Hälfte fürchtet sich vor Demenz und Schlaganfällen. 45 Prozent haben Angst vor einem Herzinfarkt, 38 Prozent vor einem Bandscheibenvorfall.
Insgesamt waren jedoch 88 Prozent der Befragten mit ihrem Gesundheitszustand mindestens zufrieden, ein Drittel hält ihn sogar für sehr gut. Nur 12 Prozent befanden ihre Gesundheit für schlecht, überwiegend Menschen über 60 Jahre. Am fittesten fühlen sich die Menschen in Bayern und Baden-Württemberg - hier beurteilen 40 Prozent der Menschen ihren Gesundheitszustand als sehr gut. In Brandenburg, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern waren es hingegen nur 22 Prozent.
Um Krankheiten vorzubeugen treiben die Deutschen vor allem regelmäßig Sport - dies tun nach eigenen Angaben rund 81 der Befragten. Außerdem gaben rund 80 Prozent der Menschen an, aus Angst vor Krankheiten weniger Alkohol zu trinken. Etwa gleichviele achten demnach auf eine gesunde Ernährung. Nur ein Prozent macht nach eigenen Angaben nichts Besonderes, um Krankheiten vorzubeugen.
Die Angst vor psychischen Erkrankungen ist im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent gestiegen. Insgesamt berichteten mehr als ein Drittel der Teilnehmer bei der Umfrage davon. Besonders die 30- bis 44-Jährigen fürchten sich mehr vor Depressionen als vor einem Herzinfarkt. Die geringsten Sorgen in puncto Krankheiten machen sich die Menschen in Hamburg, die größten die Befragten in Thüringen. Frauen haben zudem häufiger Angst davor als Männer.
Junge Menschen haben eher Angst vor Krebs oder einem schweren Unfall und fürchten sich zudem überdurchschnittlich häufig davor, eine Geschlechtskrankheit wie Aids zu bekommen. Bei Menschen über 60 Jahren nimmt hingegen die Sorge in Bezug auf Schlaganfälle oder Demenz zu.
Bei den 14- bis 29-Jährigen ist die Furcht vor dem Krebs nach DAK-Angaben gesunken, die vor anderen Krankheiten aber gestiegen. Zugleich nutzten weniger junge Menschen Krebs-Vorsorgeuntersuchungen. „Bestätigt sich dieser Trend, müssen wir die Altersgruppe stärker über Risiken und Möglichkeiten der Früherkennung informieren“, sagte DAK-Expertin Christina Sewekow. Insgesamt gehen rund drei Viertel der Frauen zur Krebs-Vorsorge, bei den Männern tut das nur etwas mehr als die Hälfte.