Sitzen und schwitzen - Tipps für die Sauna
Düsseldorf (dpa/tmn) - Mit der kalten Jahreszeit zieht es viele Menschen wieder in die Wellness-Tempel quer durch die Republik. Ganz oben auf der Beliebtheitsskala steht die Sauna. Wer ein paar Tipps beherzigt, tut viel für sein Wohlbefinden und stärkt sein Immunsystem.
Wenn es draußen wieder kühler und regnerischer wird, gehen viele Menschen gerne in die Sauna. Dort ist es nicht nur angenehm ruhig und warm, das Saunieren hilft auch beim Entspannen und soll vor Infekten schützen. Doch wer die Sache falsch angeht, kann seinem Körper schaden. Deswegen gilt es, ein paar Tipps für richtiges Saunabaden zu beachten.
„Es gibt einen recht großen Anteil von Gelegenheits-Saunierern und absoluten Neulingen“, sagt Lutz Hertel vom Deutschen Wellness Verband in Düsseldorf. „Bei diesen herrscht in der Regel Unkenntnis über das richtige Verhalten vor, während und nach dem Aufenthalt in einer Saunakabine.“ Die Folge: Die Gefahr von unerwünschten Erlebnissen bis hin zum Kreislaufkollaps steigt. Besonders Männer entwickelten manchmal einen gefährlichen Ehrgeiz. „Trotz fehlender Routine setzen sie sich auf die höchste Schwitzbank und verharren dort unter zunehmenden Qualen viel länger als nötig und zuträglich.“
Richtig angewandt, kann Saunabaden der Gesundheit helfen. „Schon die Römer haben gemerkt, dass Wärme etwas sehr Angenehmes ist“, sagt Wolfgang Wesiack, Präsident des Berufsverbandes Deutscher Internisten in Wiesbaden. „Tatsächlich hilft allein die Wärme in der Sauna bei der Entspannung der Muskeln.“ Außerdem trage die Sauna als Ort der Ruhe psychologisch zur Entspannung bei. Viele Menschen setzen auch auf die Stärkung der Abwehrkräfte. „Durch den Prozess des Saunierens - also den Wechsel von kalt und warm - wird das Immunsystem aktiviert“, bestätigt Wesiack. Das stärke die Abwehrkräfte und könne vor Erkältungen und anderen Infekten schützen. „Außerdem wird durch den Wechsel von kalt zu warm auch der Kreislauf stabilisiert.“
Um diese positiven Effekte zu erreichen, muss man allerdings richtig saunieren. „Man darf nicht zu lange in einer Sauna bleiben und muss sich zwischen den Saunagängen genug Erholung gönnen“, sagt Marco Riedel von der KissSalis Therme in Bad Kissingen. Daher sollte man mit einer eher milderen Sauna starten - etwa einem Saunarium mit 50 bis 60 Grad. „Acht bis zehn Minuten pro Saunagang sind gut.“
„Danach tut Bewegung gut, am besten an der frischen Luft“, sagt Riedel. Anschließend könne man sich langsam kalt abduschen - aber nicht zu plötzlich. „Gut ist, den Duschstrahl vom rechten Fuß, Bein und Arm langsam zur linken Körperhälfte und bis zum Herzen hin zu führen.“ Danach sollte man 20 bis 30 Minuten ruhen. An diese Phase können bis zu zwei weitere, heißere Saunagänge inklusive Bewegung, Duschen und Ruhen angeschlossen werden.
„Für drei Saunagänge sollten etwa zwei Stunden eingeplant werden - schneller durchzuhetzen tut nicht gut“, betont Riedel. Wichtig ist auch: „Wer sich in einer Sauna unwohl fühlt, sollte früher rausgehen. Und wem es beim Aufguss in der obersten Reihe zu heiß ist, sollte sich weiter heruntersetzen.“ Hertel ergänzt: „Regelmäßigkeit verspricht eine wohltuende Wirkung. Ein- bis zweimal pro Woche sollte ein Saunatag genossen werden.“
Das gilt allerdings nicht für alle Menschen. „Wer mit Kreislaufproblemen zu kämpfen hat, sollte ein paar Regeln beachten“, rät Hertel. Dazu gehört, nicht mit vollem Magen in die Sauna zu gehen, zusätzliche Kreislaufbelastungen wie Aufgüsse zu meiden. „Für Saunagänger mit niedrigem Blutdruck sind die anschließenden Kaltwasseranwendungen besonders wichtig.“ Nicht in die Sauna gehen sollte Menschen, die an Fieber oder erhöhter Temperatur leiden. Sonst könne die körpereigene Temperaturregelung aus dem Gleichgewicht kommen. Und wer unter schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen leidet, sollte vor dem Saunieren einen Internisten zurate ziehen.