Keuchhusten: Baby steckt sich oft bei Eltern an
Karlsruhe (dpa) - Weil Erwachsene nicht geimpft sind, stecken sich Neugeborene und Säuglinge nach Erkenntnissen von Ärzten vermehrt mit Keuchhusten an. Ausreichender Impfschutz ist deshalb umso wichtiger.
Keuchhusten bei Säuglingen nimmt zu: „Bei der Suche nach den Krankheitsursachen werden wir oftmals (...) bei den nächsten Angehörigen fündig“, berichtete Oberarzt Paul Vöhringer vom Städtischen Klinikum in Karlsruhe am Dienstag. Erwachsene erkrankten weit öfter an Keuchhusten als bislang angenommen. Bei fehlendem oder ungenügendem Impfschutz sei die Infektionskrankheit äußerst ansteckend und für Säuglinge mitunter tödlich.
Gerade Neugeborene hätten keinen von der Mutter übertragenen Nestschutz gegen diese schwere Krankheit, betonte auch Kinderarzt Christian Stock. Sie seien deshalb darauf angewiesen, dass Erwachsene in ihrer Nähe ausreichend geimpft seien.
Charakteristisch für Keuchhusten sind lang anhaltende und krampfartige Hustenanfälle, erläuterte Joachim Kühr, Direktor der Kinder- und Jugendmedizin. Besonders gefährdet seien Neugeborene und Säuglinge, bei denen es mitunter zu tödlich verlaufenden Atemstillständen kommen könne. „Die Erkrankung kann ferner mit schweren Komplikationen wie Lungen- oder Mittelohrentzündung oder auch Gehirnschädigungen einhergehen.“