Kufen statt Rollen: Vom Inline-Skating auf die Eisbahn
Saarbrücken (dpa-infocom) - Wenn die Straßen glatt oder verschneit sind, kommen Inline-Skater, die ihr Ausdauertraining meist draußen absolvieren, kaum noch sicher voran. Das ist für sie aber auch eine Gelegenheit, ihre Sportart einfach mal „aufs Eis zu legen“ und mit Eisschnelllauf zu beginnen.
Grundsätzlich sind Eisschnelllauf und Inline-Skating eng verwandte Sportarten. „Die Grundbewegung und die Gleichgewichtsanforderungen sind fast identisch, die beanspruchte Muskulatur dieselbe“, erklärt Elisabeth Graser, Fitnessexpertin an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG).
Unterschiede bei den Sportarten würden hauptsächlich in der Reibung liegen. Beim Inline-Skating besteht demnach durch den Straßenuntergrund ein höherer Widerstand, den es auf dem Eis so nicht gibt. Während beim Inline-Skaten die Rollen den Skater entweder vor- oder zurückbewegen, kommt beim Schlittschuhlaufen noch ein mögliches Zur-Seite-Rutschen hinzu. Auf Schlittschuhen kommt man, anfänglich manchmal ungewollt, leichter ins Drehen. Auf Inlinern erfordert dies eher einen gezielten Einsatz. Auch die Bremstechniken weisen laut der Fitnessexpertin Unterschiede auf. Sportler, die Inline-Skaten und Eislaufen getestet haben, empfinden das Bremsen beim Eislaufen meist als einfacher.
„Es gibt also trotz der engen Verwandtschaft der Sportarten ein paar Punkte, die einer kleinen Umgewöhnung bedürfen. Ein Inline-Skater kann jedoch in der Regel sehr schnell gut Eislaufen“, fasst Graser zusammen. Ein Vorteil dabei: Sollte es zum Sturz kommen, so fällt dieser auf dem Eis meist glimpflicher aus als auf der Straße.
Wer ganz neu in eine dieser Sportarten einsteigen will und sich die andere für die nächste Jahreshälfte offen halten möchte, könne in der Anschaffung der Ausrüstung über sogenannte 2-in-1-Inliner nachdenken. Sie sei eine ideale Möglichkeit, die Stiefel ganzjährig zu nutzen. „Wenn es draußen zu kalt oder glatt wird, werden die Rollen einfach gegen die Kufen ausgetauscht. So fällt es auch leichter, für eine gute Qualität etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen“, rät die Expertin der DHfPG. Weiterhin sei unbedingt auf ausreichend Schutz wie Knie-, Ellbogen- und Handgelenkschoner, sowie einen gut sitzenden Helm zu achten.