Menschen über 65 bewegen sich mehr als die Jungen
Die 18- bis 29-Jährigen sitzen am liebsten vor dem Computer. Insgesamt lebt nur jeder zehnte Deutsche gesund.
Berlin. Nur jeder zehnte Bundesbürger lebt nach einer neuen Umfrage rundum gesund. Die größten Sünden begehen die Deutschen bei der Bewegung, teilte die Deutsche Krankenversicherung am Freitag mit. So schafft fast die Hälfte der Befragten (46 Prozent) noch nicht einmal die Mindestempfehlung von 150 Minuten moderater körperlicher Aktivität pro Woche. Die größten Bewegungsmuffel sind die 18- bis 29-Jährigen. Sie toben sich in ihrer Freizeit zunehmend in sozialen Netzwerken am Computer aus.
Bei der Bewegung verhalten sich die Älteren inzwischen erheblich gesünder als die Jüngeren. Menschen über 65 sitzen pro Tag rund 240 Minuten ruhig auf einem Stuhl. Bei den 18- bis 29-Jährigen sind es 360 Minuten — ein Spitzenwert unter allen Altersgruppen.
Im Vergleich zur ersten Umfrage von 2010 leben die Deutschen insgesamt weniger gesund. Vor zwei Jahren punkteten noch 14 Prozent mit einer vernünftigen Lebensweise, nun sind es noch elf Prozent. Für die Studie der privaten Kasse hatte die Sporthochschule Köln rund 3000 Menschen befragt.
Lichtblicke gibt es beim Konsum von Tabak und Alkohol. Die Zahl der Raucher sank innerhalb von zwei Jahren von 25 auf 22 Prozent. Ungesundes Trinkverhalten ging von 19 auf 16 Prozent zurück. Dagegen ernährt sich jeder Zweite nicht abwechslungsreich genug.
Ein weiteres Umfrage-Ergebnis mag da nicht überraschen: Fast die Hälfte der Deutschen hält sich selbst für übergewichtig. Viele fühlen sich mit zu vielen Kilos auf den Rippen auch weniger vital als Menschen mit Normalgewicht. Die meisten nehmen das nicht auf die leichte Schulter. Fast 80 Prozent der Befragten halten Übergewicht für ein großes gesellschaftliches Problem. Red