Missverständnisse mit dem Psychotherapeuten ansprechen
Krefeld (dpa/tmn) - Wer offen miteinander redet, schafft Klarheit und räumt Missverständnisse aus dem Weg. Dieses Motto kann auch Patienten und Therapeuten bei der Psychotherapie helfen, ein vertrauensvolles Verhältnis aufzubauen.
Patienten müssen ihrem Psychotherapeuten vertrauen können. Sie sollten daher direkt ansprechen, wenn sie sich von ihm miss- oder unverstanden fühlen. Darauf weist Christa Roth-Sackenheim, Vorsitzende des Berufsverbandes Deutscher Psychiater (BVDP) in Krefeld, hin. Sie sollten außerdem neue Symptome oder eine Verschlechterung ihres Zustandes zeitnah erwähnen. Sonst könne es sein, dass die Beziehung von Therapeut und Patient und damit der Behandlungserfolg gefährdet wird.
Beide sollten ergründen, ob es sich bei den Entwicklungen vielleicht nur um einen Prozess handelt, der zwar vom Patienten als schwierig empfunden wird, aber Teil des Therapie-Fortschrittes ist. Oftmals seien schmerzhafte Schritte sinnvoll, erläutert Roth-Sackenheim. Verbessern sich aber nach 10 bis 20 Stunden die Probleme nicht, sollten beide überlegen, ob das therapeutische Vorgehen oder sogar der Therapeut gewechselt werden muss.
In der Regel macht der Patient zu Beginn der Therapie fünf Probesitzungen. Wie Roth-Sackenheim erläutert, der Betroffene könne in dieser Zeit herausfinden, ob er ein positives und vertrauensvolles Verhältnis mit dem Therapeuten aufbauen kann. Der Behandelnde erstellt währenddessen die Diagnose.