Mit unkontrollierbarem Zittern offen umgehen
Krefeld (dpa/tmn) - Mit unkontrollierbarem Zittern gehen Betroffene am besten offensiv um. Sie sollten ihre Mitmenschen darüber aufklären. So kann Rücksicht genommen und wenn nötig Hilfe angeboten werden.
Betroffenen sollten ihre willentlich nicht steuerbaren Bewegungen nicht peinlich sein und sie nicht dazu verleiten, sich zurückzuziehen. Das rät Frank Bergmann, Vorsitzender des Berufsverbandes Deutscher Nervenärzte (BVDN). Er empfiehlt, den Menschen im persönlichen Umfeld zu erklären, dass es sich bei dem sogenannten essenziellen Tremor um eine neurologische Bewegungsstörung handelt. Das ermögliche es den anderen, Rücksicht zu nehmen und Hilfe anzubieten.
Das Zittern kann zum Beispiel das Trinken aus einer Tasse oder das Anziehen erschweren. Aber auch Kopf und Stimme werden laut Bergmann manchmal in Mitleidenschaft gezogen. Eine Ursache für den unheilbaren essenziellen Tremor gibt es nicht. Er ist eine der häufigsten neurologischen Formen des Zitterns und verschlechtert sich schleichend immer weiter. Den meisten Patienten kann aber mit Medikamenten geholfen werden, wenn sich im Alltag Einschränkungen bemerkbar machen.
Auch Entspannungstechniken empfehlen sich, weil Stress und Unsicherheit das Zittern verstärken können. Betroffene meiden am besten Alkohol und Koffein, weil der Tremor auch dadurch zunehmen kann. Alkohol lindert die Symptome zwar zunächst, lässt sie aber am nächsten Tag umso stärker auftreten.