Mittelohrentzündung kann zu Entwicklungsstörung führen
München (dpa/tmn) - Eltern sollten beim Verdacht auf eine Mittelohrentzündung mit ihrem Kind schnell zum Arzt gehen. Eine Mittelohrentzündung kann vor allem bei Babys und Kleinkindern schnell zu Entwicklungsstörungen führen, warnt Prof. Berthold Koletzko.
Schon eine vier Wochen andauernde Schwerhörigkeit könne die Sprachentwicklung stören. Denn gerade im Kleinkindalter entwickelten sich intellektuelles Verständnis und die Sprache besonders schnell, erklärt der Vorsitzende der Stiftung Kindergesundheit in München. Kann das Kind aber längere Zeit nicht hören, hat es damit Probleme.
Eine Mittelohrentzündung ist bei Säuglingen oder Kleinkindern allerdings nicht ohne weiteres zu erkennen - Fieber tritt bei ihnen selten auf. Ein Warnzeichen ist der Stiftung zufolge aber, wenn das Kind abgeschlagen und schlapp wirkt, zugleich aber unruhig und gereizt ist. Oft hat es auch Durchfall und Bauchschmerzen. Außerdem schreit es viel, lässt sich durch Herumtragen aber nicht beruhigen.
Eindeutiges Zeichen für die Erkrankung ist das sogenannte Ohrenwetzen: Dabei wackelt das Kind mit dem Kopf, reibt immer wieder am Ohr und liegt im Bett auf der kranken Seite. Schon bei einem minimalen Druck oder Ziehen am Ohr - etwa beim Baden oder Waschen - kann es sein, dass das Kind vor Schmerzen schreit.