Mittelohrentzündung nicht verschleppen

Neumünster (dpa/tmn) - Mit einer Mittelohrentzündung ist nicht zu spaßen: Wird sie verschleppt, kann sie sich zu einer sogenannten Mastoiditis ausweiten - mit schmerzhaften bis hin zu gefährlichen Folgen.

Eine verschleppte Mittelohrentzündung kann schmerzhafte und gefährliche Folgen haben. Die Entzündung könne sich zu einer Mastoiditis ausweiten, warnt Michael Deeg, Vorsitzender des Landesverbandes Baden vom Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte. Dabei vereitere ein Knochen hinter dem Ohr, der sogenannte Mastoid. Das mache sich durch eine stark gerötete Schwellung hinter der Ohrmuschel und ein scheinbar abstehendes Ohr bemerkbar. Neben Berührungsempfindlichkeit kann es zu Fieber kommen.

Spätestens dann sollten die Beschwerden mit Antibiotika behandelt werden, erläutert Deeg. In seltenen Fällen müsse am befallenen Knochengewebe operiert werden. Werde die Mastoiditis nicht beizeiten fachgerecht behandelt, könne es unter anderem sogar zu einer Hirnhautentzündung kommen.

Bei Ohrenschmerzen, insbesondere beim Verdacht auf Mittelohrentzündung, sollten Betroffene deshalb frühzeitig zum Arzt gehen, rät Deeg. Die Mastoiditis gilt als häufigste Komplikation einer akuten Mittelohrentzündung, vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern.