Naturschützer erwarten Wespen-Rekord

Wetzlar (dpa) - Für die Wespenbrut war das Wetter in diesem Jahr ideal. Im August und September könnten besonders viele der schwarz-gelb gestreiften Insekten lästig werden. Deshalb ist es gut zu wissen, wie man sich schützt und was bei einen Stich zu tun ist.

„Im warmen Frühjahr konnten sich die Wespen optimal entwickeln, so dass es etwa 30 bis 50 Prozent mehr Wespen als sonst gibt“, sagte der Vorsitzende des Naturschutzbundes (Nabu) Hessen, Gerhard Eppler. Die Naturschützer rufen zur Toleranz gegenüber den Wespen auf. Sie leisteten wichtige Dienste, weil sie Insekten fingen und an ihre Brut verfütterten.

Deshalb solle niemand gleich zur chemischen Keule greifen, wenn er ein Nest entdeckt: „Bevor ein Wespennest umgesiedelt oder gar vernichtet wird, sollte man sich überlegen, ob nicht doch ein Miteinander von Mensch und Wespenstaat möglich ist“, sagte Eppler. Nester sollten nur dort entfernt werden, wo Menschen ihnen zu nahe kommen könnten oder oft Kinder spielten. „Wespen sind niemals grundlos aggressiv, sondern stechen nur zur Verteidigung des Nestes und ihres eigenen Lebens“, unterstrich Eppler.

Obwohl sie im Sommer der süße Duft von Obstkuchen, Saft und Eis anlockt und sie lästig werden können, sollte nach dem Rat des Nabu nicht nach den Tieren geschlagen werden, denn dann sei Ärger vorprogrammiert. „Auf keinen Fall wild um sich schlagen, sondern die Wespen sanft wegschieben“, rät Eppler. Süßes und Abfallbehälter sollten im Freien abgedeckt werden. Sinnvoll sei es auch, nicht aus offenen Flaschen zu trinken, sondern Strohhalme zu benutzen.

Stiche sind zwar schmerzhaft, aber nach Angaben von Fachleuten nur für Menschen gefährlich, die allergisch reagieren. Auch bei Stichen in den Mund sollte ein Arzt aufgesucht werden. Sonst genüge Kühlung und Abwarten. Empfohlen werden auch Zitronensaft oder eine halbe Zwiebel, sie sollen an der Einstichstelle lindern. Ende Oktober ist der Spuk vorbei, alle Wespen-Arbeiterinnen sind dann abgestorben, und die Wespenkönigin sucht sich einen Ruheplatz für den Winter. „Alte Wespennester können dann problemlos beseitigt werden“, teilt der Nabu mit.