Neuer Mers-Fall in Thailand
Bangkok (dpa) - In Thailand ist zum zweiten Mal eine Mers-Infektion nachgewiesen worden. Der Betroffene ist ein 71-Jähriger aus dem Oman, wie die Zeitung „Bangkok Post“ unter Berufung auf das Gesundheitsministerium berichtete.
Der Mann war demnach am 22. Januar nach Thailand gereist. Er sei im Bamrasnaradura Infectious Disease Institute in der Stadt Nonthaburi unter Quarantäne gestellt worden. Mehr als 200 mögliche Kontaktpersonen des Mannes wurden dem Bericht zufolge beobachtet.
Den ersten Mers-Fall hatten die Behörden im Juni 2015 ebenfalls bei einem Mann aus dem Oman registriert. Er war in Thailand behandelt und für gesund erklärt worden. Damals wurden keine weiteren Menschen im Land mit dem Erreger infiziert. Das Mers-Virus kursiert vor allem auf der arabischen Halbinsel, vereinzelt tragen Reisende den Erreger aber auch in andere Länder.
Als bisher größter Ausbruch außerhalb der arabischen Halbinsel gilt eine Infektionswelle in Südkorea: Am 20. Mai 2015 hatte das Land den ersten Mers-Fall im Land gemeldet, erst Ende Juli konnte die Regierung den Ausbruch für beendet erklären. 36 von 186 Menschen in Südkorea, bei denen das Virus nachgewiesen wurde, starben. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte die rasche Ausbreitung der Viren unter anderem auf mangelnde Kenntnisse über die Krankheit sowie überfüllte Notfallstationen zurückgeführt.
Der Mers-Erreger (Middle East Respiratory Syndrome) zählt wie der von Sars und bestimmten Erkältungen zu den Coronaviren. Identifiziert wurde Mers-CoV erstmals 2012. Wahrscheinlich gab es schon zuvor auf das Virus zurückgehende Erkrankungen, die jedoch nicht genauer untersucht wurden. Kamele gelten als Hauptüberträger der Viren, eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nach derzeitigem Wissensstand selten.
Das Virus kann beim Menschen eine schwere Infektion der Atemwege, Lungenentzündung und Nierenversagen verursachen. Die Erkrankung kann schwer und auch tödlich verlaufen - aber auch nahezu symptomfrei. Schwere Verläufe treten überwiegend bei Menschen mit chronischen Vorerkrankungen auf.