Pferdefleisch ist fettärmer als Rind
Karlsruhe (dpa/tmn) - Wenn Verbrauchern falsch deklariertes Pferdefleisch untergejubelt wird, hat das einen üblen Beigeschmack. Wer sich jedoch bewusst auf Pferdefleisch einlässt, merkt schnell: Es schmeckt fast wie Rind - und hat auch noch weniger Kalorien.
Gewürzt hat Pferdefleisch kaum ein anderes Aroma als Rindfleisch. Wird es dagegen ungewürzt zubereitet, schmeckt es leicht süßlich. Darauf weist das Max Rubner-Institut - Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel (MRI) hin. Auch optisch unterscheiden sich die beiden Fleischarten kaum. Abweichungen gibt es aber bei den Nährstoffen. So hat Pferd deutlich weniger Kalorien als Rind. Das hängt dem MRI zufolge vor allem mit den unterschiedlichen Fettgehalten zusammen.
100 Gramm (g) Rindfleisch enthält durchschnittlich rund 8,5 g Fett, Pferdefleisch nur rund 2,7 g. Außerdem ist die Fettzusammensetzung beim Pferd ernährungsphysiologisch besser als beim Rind: In Rind stecken 3,7 g gesättigte Fettsäuren pro 100 g Fleisch, in Pferd nur 1 g. Der Anteil der ungesättigten Fettsäuren ist bei letzterem dagegen deutlich höher (Pferd: 570 Milligramm pro 100 g, Rind: 395 Milligramm pro 100 g).
Da Pferdefleisch deutlich weniger Vitamin E als Rindfleisch enthält, wird es schneller ranzig - das Vitamin schützt das Fett davor. Allerdings steckt im Pferdefleisch dreimal so viel Vitamin A wie im Rindfleisch, erläutert das MRI. Auch der Kupfergehalt ist rund dreimal, der Eisengehalt etwa zweieinhalbmal so hoch.
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Was bedeutet der Pferdefleisch-Skandal für Verbraucher? Besteht eine Gefahr beim Verzehr der Produkte? Welche Kennzeichnungsvorschriften gibt es? Antworten auf Fragen wie diese finden Verbraucher auf der Webseite der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg.