Pilzinfektionen: Dem lästigen Fußpilz Beine machen
Eine effektive Behandlung dauert mindestens drei Wochen.
Düsseldorf. Jucken, Rötungen, poröse Nägel: 30 Prozent der Deutschen leiden unter Fußpilz. Zwei Drittel davon behandeln ihn gar nicht oder nur halbherzig. Es kommt zu Entzündungen und Nässen, Hautabschuppungen oder Blasenbildungen mit Juckreiz zwischen den Zehen. Später können auch die Fußsohlen und die Fußnägel betroffen sein.
Ansteckungsgefahr lauert in so genannten Feuchträumen wie Sauna, Schwimmbad oder Gemeinschaftsduschen von Sportanlagen, die für die Erreger einen idealen Nährboden bilden. Auch Sportler, die häufig Turnschuhe tragen und stark schwitzen, sind von dem Leiden verstärkt betroffen. "In Deutschland gibt es dabei eine große Informationslücke", sagt der Hautarzt und Pilz-Experte Werner Riethmann. Denn auch Zuhause könne man mit den Keimen in Kontakt kommen: Sie setzen sich in Handtüchern oder auf dem Teppichboden fest.
Auch gemeinsam benutzte Nagelfeilen- oder Scheren sind ein Risiko. Hat sich der Fußpilz erst einmal eingenistet, wird er schnell zu einem tiefer gehenden Problem. Er dringt bis in die tiefsten Hautschichten ein und schädigt das Gewebe. Wichtig: Eine Pilzinfektion heilt nicht von allein. Schon bei den ersten Anzeichen sollte man deshalb zu einem Antipilzmittel (Antimykotika) greifen. Die typischen Beschwerden lassen bereits nach wenigen Tagen nach. Viele Patienten brechen die Therapie deshalb nach kurzer Zeit ab. Doch um den Erreger wirklich komplett auszurotten, sollte man die Füße mindestens drei Wochen mit speziellen Cremes, Salben oder Sprays behandeln.
Auch ein Griff in Großmutters Hausapotheke kann wahre Wunder wirken. So kann man zum Beispiel die Zehenzwischenräume mit ausgedrücktem Knoblauch einreiben. Ein Apfelessig-Fußbad mindert den Juckreiz und wirkt keimtötend. Auch eine Behandlung mit Wasser vermischtem Backpulver kann helfen. Wer regelmäßig seine Füße fünf bis zehn Minuten in Salzlösung badet, beugt außerdem Pilzinfektionen vor.
Der Hautarzt gibt weitere Tipps: Handtücher und Strümpfe möglichst heiß waschen und Schuhe mit Desinfektionsspray desinfizieren. Schwimmbäder nur mit Badeschlappen betreten. Die Füße danach immer gut abtrocknen, vor allem zwischen den Zehen. "Fußpilz ist kein Zeichen für mangelnde Hygiene", sagt Riethmann. Denn anstecken könne sich jeder. Es sollte deshalb niemandem peinlich sein, in der Apotheke nach einer geeigneten Therapie zu fragen.