Plätzchen-Vielfalt ohne Stress: Mürbeteig variieren

Dresden (dpa/tmn) - Buntes Gebäck gehört zur Weihnachtszeit dazu. Nicht fehlen dürfen die typischen Aromen der Saison: Zimt, Vanille und Nüsse. Am schnellsten geht ein Mürbeteig, der ganz nach Geschmack variiert werden kann.

Wenn sich die Adventsfeiern häufen und die Einkaufslisten stapeln, bleibt von der viel beschworenen Gemütlichkeit oft nicht viel übrig. Dann sollen auch noch Plätzchen gebacken werden, am besten eine leckere, bunte Auswahl. Damit das nicht in Stress ausartet, bietet es sich an, einen Grundteig zuzubereiten und diesen zu variieren.

„Der einfachste Grundteig ist ein Mürbeteig aus einem Teil Zucker, zwei Teilen Butter, drei Teilen feinem Weizenmehl und etwas Salz“, erläutert Markus Paschel, Dozent an Sächsischen Bäckerfachschule in Dresden. Schon durch Veränderungen der Grundzutaten lassen sich Nuancen erzielen: „Mit mehr Zucker wird das Gebäck knuspriger. Mehr Fett macht es saftiger.“ Wer mag, kann auch noch Ei hinzu geben.

Von diesem Grundteig kann eine größere Menge auf einmal gefertigt werden. Dazu werden erst Butter und Zucker gut verknetet, dann kommen Mehl und Salz hinzu. „Ganz wichtig ist, dass alle Zutaten nicht zu warm - auf keinen Fall wärmer als 20 Grad - sind“, warnt Paschel. Der Teig kann dann in zwei oder drei Portionen geteilt werden, die entweder durch weitere Zutaten aufgepeppt oder auch nur unterschiedlich geformt werden.

„Man kann Nüsse hinzufügen und aus demselben Teig zum Beispiel Vanillekipferl, Husarenkrapfen oder Nusstaler zaubern“, schlägt Angela Schickert, Kochschuldozentin aus der Nähe von Erlangen, vor. Mit gemahlenen Nüssen bleibt die Konsistenz des Teiges gleichmäßig zart. Gehackt oder gehobelt bringen sie Biss ins Spiel. Statt Haselnüssen können auch Mandeln verwendet werden. Und durch Zugabe von Marzipan werden die Plätzchen veredelt.

Die müheloseste Möglichkeit, verschiedene Aromen zu kreieren, bieten Gewürze. Zimt ist in der Weihnachtszeit ohnehin unverzichtbar. Aber auch Vanille darf nicht fehlen. Einfach in der Verarbeitung und intensiv im Geschmack sind fein gemahlene Vanilleschoten. Ganz nach Lust und Laune kommen daneben Nelken oder Anis, Kardamom oder Koriander zum Einsatz. Etwas abgeriebene Schale von einer Bio-Zitrone sorgt für angenehme Frische.

Wenn zügig gearbeitet wurde, kann der Teig sofort gleichmäßig dünn ausgerollt werden. Wurde er zu warm, ruht er besser noch mal einige Zeit im Kühlschrank. Optische Abwechslung bringen Ausstecher. „Wenn Kinderhände mitarbeiten, sollten einfache Formen gewählt werden“, sagt Susanne Klug, Ökotrophologin und Leiterin der Kinderküche in München. Die Finger eines Wichtels oder das Ohr eines Rentiers brechen oft ab, wenn der Teig aus der Form gelöst wird.

Nach dem Backen und Abkühlen sind Glasur und Zierrat an der Reihe. Da sind zunächst helle oder dunkle, milde oder herbe Schokoladenkuvertüren. „Mit ein paar gehackten Nüssen oder getrockneten Früchten werden sie zusätzlich verziert“, sagt Klug. Zuckerguss aus Puderzucker und Zitronen- oder anderem Saft ist die ideale Basis für farbenfrohe Dekorationen, darauf können leuchtende Zuckerperlen oder -streuseln kommen.

Bei zusammengesetztem Gebäck wie Spitzbuben bietet die Füllung eine weitere Variationsmöglichkeit. Eine gute Wahl ist die Lieblingsmarmelade der Familie - so sie denn nicht zu große Fruchtstückchen enthält. Allerdings sollte die Marmelade erst noch einmal eingekocht werden, damit sie dick wird, empfiehlt Paschel. Das Einkochen kann durchaus bis zu einer Stunde dauern. Die Füllung wird am besten mit einem Spritzbeutel auf den unteren Keks aufgetragen. Oben drauf wird ein zweiter Keks - wahlweise mit oder ohne Loch in der Mitte - leicht angedrückt.