Telefonaktion - Rheuma: Es kann jeden treffen
Die Diagnose der Krankheit ist kompliziert, deshalb bleiben viele Erkrankungen unentdeckt.
<strong>Düsseldorf. Die Dunkelziffer ist hoch, viele Betroffene wissen nicht, dass sie unter Rheuma leiden. Der Grund: die Diagnose ist vielschichtig und basiert auf mehreren Säulen (Klinische Diagnose, Blutwerte, Röntgenaufnahmen und natürlich die individuelle Krankengeschichte des Patienten). Dementsprechend viele haben sich bei der Telefonaktion gemeldet. Hier finden Sie nochmals die häufigsten Fragen mit den entsprechenden Antworten unserer drei Experten:
Wann tritt Rheuma auf, welche Symptome weisen daraufhin?
Im Prinzip kann man das Leiden in jedem Alter bekommen - selbst als Kind. Die meisten erkranken aber ab dem 40. Lebensjahr. Wer folgende Beschwerden hat, sollte einen Rheumatologen zu Rate ziehen: Morgens steife Hände, keine Faust machen können, geschwollene Gelenke (der Ring passt nicht über den Finger), Kreuzschmerzen in der Nacht, beispielsweise zwischen 3 und 4 Uhr, die nach kurzem Herumlaufen wieder verschwinden, und in vereinzelten Fällen kann es auch zu Schlafstörungen kommen. Dies sind aber nur die gängigsten Symptome - schließlich gibt es etwa 400 Untergruppen beim Rheuma.Helfen bei entzündlichem Rheuma nur Medikamente?
Ja, mittlerweile sind die Medikamente so gut, dass man damit die Entzündung eindämmen kann. Das ist ein Erfolg, denn normalerweise hat ein Patient mit dieser Diagnose eine geringere Lebenserwartung. Die Medikamente sorgen aber dafür, dass die Entzündung eingedämmt wird und die Lebenserwartung wieder steigt. Begleitend zu der medikamentösen Therapie ist Krankengymnastik oder Bewegungstherapie empfehlenswert. Wenn die Medikamente nicht komplett wirken, kann ein chirurgischer Eingriff helfen. Es wird am Gelenk die entzündete Schleimhaut entfernt. Ist die Schleimhaut schon zerstört, hilft nur noch ein neues Gelenk. Meist werden Knie-, Hüft-, Schulter- und Sprunggelenke ausgetauscht.Ist eine geringere Dosierung von Cortison sinnvoll?
In der Regel, nein. Zwar kann das Medikament das Risiko, an Osteoporose zu erkranken, fördern. Da aber bei einer geringeren Dosierung die Beschwerden wieder durchschlagen, sollte sich der Patient an die vorgeschriebene Menge halten.
Es kann sich dabei um Rheuma handeln, muss es aber nicht. Es könnten auch einfach knotige Verdickungen (Gicht) sein. Um Klarheit zu bekommen, sollte man einen Rheumatologen aufsuchen.
Dieses altersbedingte Rheuma macht sich beispielsweise durch plötzliche Schmerzen in den Beinen bemerkbar. Es ist in der Regel gut mit Medikamenten behandelbar. Wer zudem eine Beeinträchtigung des Sehvermögens bemerkt, sollte dringend einen Arzt aufsuchen. Wird dies nicht behandelt, kann es im schlimmsten Fall zu einer Erblindung kommen.
Informationen Wer sich über Hilfe und Ansprechpartner in seiner Region informieren will, kann sich an die Deutsche Rheuma-Liga Nordrhein-Westfalen wenden, Hagen 37, 45127 Essen, Telefon: 0201/827970.