„Trimmfit“: Den Körper im Freien stählen
Hamburg (dpa) - Für Sportler, die dem nassen Sommerwetter trotzen möchten, bieten sich die „Trimmfit“-Anlagen an. Mit dem „kleinsten Outdoor-Fitness-Center der Welt“ kann der ganze Körper trainiert werden - und das gratis.
Ohne die kalten Metallgriffe loszulassen, geht er zwei Schritte zurück und verlagert den Schwerpunkt seines Körpers nach vorne. Immer wieder streckt er seine Arme durch und drückt so seinen Oberkörper hoch, um ihn dann wieder fallen zu lassen. Dieser Kampf gegen die Schwerkraft sei das Beste für den Muskelaufbau, erklärt Jean-Philippe Klaack.
Regentropfen klatschen dem Personal Trainer ins Gesicht. Doch das Hamburger „Schietwetter“ hält Klaack nicht vom Training an den frei zugänglichen „Trimmfit-Anlagen“ an der Alster ab. Der Erfinder dieser Fitnessgeräte macht jede Woche zwölf Stunden Sport.
Nahe der Krugkoppel-Brücke trotzen die Fitness-Geräte mit insgesamt zehn fest verschraubten Metallelementen dem Wind. Elegant geschwungene Eisenstangen warten jeweils geduldig, bis jemand ihre Seitengriffe umklammert, um Klimmzüge, Liegestütze oder andere Übungen zu machen. Ein Metalltisch verbeugt sich vor der Alster und würde gerne das Körpergewicht eines Sportlers halten, der seinen Rücken trainiert.
„Trimmfit ist das kleinste Outdoor-Fitnesscenter der Welt“, erklärt Klaack, während sich sein Oberkörper wieder der Eisenstange nähert. Auf nur vier Quadratmetern könnten mit fünf Grundübungen sämtliche Muskelpartien trainiert werden. Zudem helfe das neue Fitnesskonzept den Menschen, Zeit effizient nutzen zu können. Bereits der Weg zur Anlage sei Teil des Trainings - „Einfach Schuhe an und los geht's!“
In Hamburg gibt es insgesamt vier dieser zeiteffizienten Trainingsmöglichkeiten. Bundesweit laden insgesamt zwanzig Anlagen zur körperlichen Betätigung ein. Bei der Entwicklung des Trimmfit-Konzeptes sah sich Klaack nicht nur der Funktionalität, sondern auch der Ästhetik verpflichtet. Ihm sei wichtig, dass die Geräte gut ausschauen: „Design ist - neben Sport - mein zweite Leidenschaft!“
Eine der eleganten Trimmfit-Anlagen koste inklusive Installation rund 8 000 Euro. Klaack hat es sich nach seinen Worten zur Lebensaufgabe gemacht, die Menschen zur Bewegung zu animieren. Gesundheit sei für ihn „der zentrale Wert“. Seine Kosten für die Trainingsanlagen würden durch Sponsoren refinanziert.
Wer mag, kann sich die fünf Trimmfit-Übungen von lächelnden Schönheiten auf YouTube zeigen lassen. Die digitalen Modells dürften schon manchen zum Training an den Geräten motiviert haben. Klaack weiß allerdings, dass diese als Motivation alleine nicht genügen. Der ehemalige Stabhochspringer, Triathlet und Extremsportler findet: „Echte Motivation kommt durch Erfolg.“