Wattestäbchen ade: Ohren reinigen sich selbst

Berlin (dpa/tmn) - Das Ohr reinigt sich von selbst. Daher reicht es aus, die äußere Ohrmuschel mit einem weichen Tusch auszuwischen. Wattestäbchen und Co. sollten tabu sein. Damit kann man das Ohr verletzen, warnt die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände.

Wattestäbchen und andere Utensilien wie Haarnadeln oder Streichhölzer sind für die Reinigung der Ohren ungeeignet, teilt die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände mit. Sie könnten das Trommelfell verletzen und das Ohrenschmalz tiefer in den Gehörgang schieben. Dort könne es sich verfestigen und einen Pfropf bilden.

Um größere Mengen an Ohrenschmalz zu entfernen, sind rezeptfreie Ohrentropfen oder -sprays geeignet. Darin enthaltene Pflanzenöle weichen das Ohrenschmalz auf. Nicht geeignet sind sie bei Menschen mit wiederkehrenden Infekten des Ohres, mit Ohrgeräuschen (Tinnitus) oder bei einem verletzten Trommelfell. Von sogenannten Ohrkerzen raten die Experten ab.

Ohrenschmalz ist wichtig für die Reinigung des Gehörgangs. Es besteht aus körpereigenem Fett, abgestorbenen Hautzellen und Staub. Wie viel Ohrenschmalz sich bildet, hat nichts mit der Hygiene zu tun. Im Alter bilden die Ohrenschmalzdrüsen weniger Fett, deshalb wird der Ohrenschmalz fester und sammelt sich in den Ohren. Das kann zu Schwerhörigkeit führen. Auch Hörgeräte fördern die Ansammlung von Ohrenschmalz.