Von Würstchen bis Fondue Wer was wann zu Weihnachten isst
Berlin (dpa) - Eine einheitliche Weihnachtsspeise gibt es in Deutschland nicht und gab es nie, wie Kulturwissenschaftler sagen. Das rührt von der Geschichte Deutschlands als Flickenteppich an Kulturen und Kleinstaaten her.
Der Versuch einer Übersicht:
WÜRSTCHEN: An Heiligabend kommt der Klassiker Würstchen mit Kartoffelsalat bei etwa 40 Prozent der Frauen und Männer in Deutschland auf den Tisch. Das ergab eine repräsentative Umfrage der „Apotheken Umschau“ vor zwei Jahren. Im Vergleich mit einer ähnlichen Umfrage des Magazins zehn Jahre zuvor konnte das simple Gericht seine Beliebtheit als bevorzugtes Essen am 24. Dezember innerhalb eines Jahrzehnts sogar noch um gut 7 Prozentpunkte ausbauen. Einer anderen Umfrage aus dem vergangenen Jahr zufolge sollen die größten Würstchen-und-Kartoffelsalat-Anhänger übrigens in Thüringen (73 Prozent) leben, im Saarland seien es viel weniger (32 Prozent).
GANS, ENTE, PUTE, WILD: An Heiligabend essen laut der „Apotheken Umschau“-Umfrage nur noch etwa 4 Prozent Gans, 2006 sollen es noch 10 Prozent der Deutschen gewesen sein. Dafür ist Geflügel nach wie vor an den Weihnachtsfeiertagen - also am 25. und 26. Dezember - besonders beliebt. Laut Umfrage essen etwa 24 Prozent Ente oder Pute und 23 Prozent Gans. Wildbraten essen demnach etwa 8 Prozent. Im Jahr 2006 soll der Gänsebraten allerdings noch mit 35 Prozent das am häufigsten genannte Lieblingsgericht für die Feiertage gewesen sein.
FISCH, FONDUE ODER VEGANES: Karpfen essen der Umfrage zufolge etwa 6,5 Prozent an Heiligabend, etwa 2 Prozent auch andere Fischgerichte wie Forelle oder Lachs. Das aufwendige Fondue komme bei etwa 3 Prozent auf den Tisch. Vegetarisch oder vegan geht es an Heiligabend nur bei ganz wenigen zu - etwa bei anderthalb Prozent.
ABWECHSLUNG: Das vielleicht überraschendste ist die Tatsache, dass laut Umfrage viele Menschen in Deutschland sich gar nicht so sehr festklammern an Weihnachtsspeise-Traditionen. Drei von zehn Deutschen essen am liebsten jedes Jahr etwas anderes zu Heiligabend. Auch an den Weihnachtsfeiertagen liebt jeder Dritte wechselnde Festgerichte.