Wie Frauen ihre Männer für Obst und Sport begeistern

Berlin (dpa/tmn) - Männer leben häufig ungesünder als Frauen. Das kann Krankheiten begünstigen. Um dem vorzubeugen, müssen Männer aber nicht alleine aktiv werden: Oft haben ihre Partnerinnen eine Vorbildfunktion.

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Frauen sind für Männer Schlüsselfiguren in Sachen Gesundheit. Denn Frauen seien in der Familie nach wie vor stärker für Gesundheitsthemen zuständig, sagte Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Frauen informierten sich insgesamt mehr über gesundheitliche Angebote und sorgten sich auch stärker über ihre Gesundheit und die ihrer Lieben. Deshalb könnten sie auch dazu beitragen, dass Männer einen gesünderen Lebensstil pflegten.

Noch gibt es große Unterschiede zwischen dem Gesundheitsverhalten von Frauen und Männern. So sind mehr Männer als Frauen übergewichtig, sie rauchen häufiger und trinken öfter und mehr Alkohol als Frauen. All das sind Risikofaktoren für verschiedenen Krankheiten, zum Beispiel für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, von denen Männer stärker betroffen sind als Frauen.

Dabei können Frauen schon bei der Ernährung Vorbild sein. Laut Studien essen Männer mehr Fleisch und weniger ballaststoffreiche Kost als Frauen. Und nur jeder dritte Mann isst täglich Gemüse. „Es geht dabei nie um ganz puristische Lösungen“, sagte Pott. Frauen können zum Beispiel versuchen, ihren Männern gesunde Zutaten schmackhaft zu machen - ohne dass diese gleich komplett auf Steaks und Co. verzichten müssen. Verbote mit Fingerzeig funktionierten bei Männern ohnehin nicht gut, erklärte Pott. „Eine positive Ansprache ist für Männer sehr viel einfacher anzunehmen.“

Beim Thema Alkohol könne es dagegen helfen, klare Regeln aufzustellen. „Wir trinken jetzt nur noch am Wochenende, nicht mehr unter der Woche“, nannte Pott ein Beispiel. Ziehe der Mann diese Regel erst einmal ein paar Wochen durch, merke auch er, dass er sich dadurch besser fühle. Auch beim Thema Bewegung können Frauen Männer motivieren. Als Jugendliche sind die meisten Menschen noch sportlich aktiv - mit dem Berufseinstieg trete der Sport dann häufig in den Hintergrund. Frauen können den Sport in der Familie wieder als gemeinsame Aktivität einführen, empfiehlt Pott.