Zu viel Kaffee mindert Leistungsfähigkeit
Bonn (dpa/tmn) - Kaffee macht ab einer bestimmten Menge nicht mehr munterer. Ab diesem „Break-Point“ werde man nur noch nervöser, gereizter und könne sich weniger konzentrieren, sagt Lucie Nusbaum vom Verband der Oecotrophologen in Bonn.
Eine weitere Tasse fördert dann nicht mehr die Leistungs- oder Konzentrationsfähigkeit. Beides nehme sogar ab. Diese Tatsache sei auch das deutlichste Unterscheidungsmerkmal zu einer echten Abhängigkeit. Alkoholsüchtige zum Beispiel könnten durch jeden zusätzlichen Tropfen die gewünschte Wirkung verstärken.
Die vermeintliche Kaffee-Abhängigkeit sei lediglich eine Gewöhnung, sagt die Ernährungsberaterin. Trotzdem gebe es den sogenannten Entzugskopfschmerz: Darunter litten manche Menschen, die ihre gewohnte Kaffee-Dosis nicht erreichen. Das Koffein rege den Blutdruck kurzzeitig an. Wenn kein Nachschub kommt, kann der Kopf dröhnen. Wer sich Kaffee etwa wegen eines empfindlichen Magens abgewöhnen will, kann nur abwarten: „Mit dem Entzugskopfschmerz muss ich leben. Der kann ein paar Tage dauern“, sagt Nusbaum.
Grundsätzlich von Kaffee abraten will Nusbaum nicht. „Für Menschen mit sehr niedrigem Blutdruck ist er durchaus ein probates Mittel, um in den Tag zu kommen.“ Für sie könne eine Tasse am Morgen ein Anschub sein, der über den ganzen Tag anhält. Bei Menschen mit normalem Blutdruck halte die anregende Wirkung dagegen nur zwischen 10 und 30 Minuten an. „Generell kann man sagen: Kaffee wirkt schnell, kurz und die Wirkung ebbt ab“, fasst Nusbaum zusammen.