Häuser: Der richtige Schutz gegen Blitzeinschlag

Das altbekannte Ziehen von Steckern und Antennenkabeln nützt nichts.

Frankfurt. Blitz und Donner gelten seit Urzeiten als Zeichen göttlichen Zorns. Doch auch jenseits solcher Mythen empfinden viele Menschen heute noch Gewitter als Gefahr - nicht zu Unrecht. Denn die Schäden, die Blitze weltweit verursachen, sind gewaltig.

Menschen können durch einen direkten Blitzschlag tödlich verletzt werden. "Aber auch Häuser können erheblichen Schaden nehmen", sagt Bernd Dechert vom Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke. Im schlimmsten Fall brennt das ganze Haus ab.

"Schutz vor einem direkten Blitzschlag bietet ein Blitzableiter", sagt Oliver Born, Sprecher der Initiative Elektro+ in Berlin. Dieser äußere Blitzschutz fängt den einschlagenden Blitz ab und leitet ihn von Dach und Fassade des Gebäudes in die Erde ab.

Selbst ein Blitzableiter kann allerdings nicht vor sogenannten Überspannungen schützen. "Überspannungen verschaffen sich nach einem Einschlag, der bis zu zwei Kilometer entfernt liegen kann, über das Leitungsnetz Zugang zu Gebäuden", erklärt Klaus Jung vom Zentralverband der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie.

Einlass gewährten sämtliche Zuleitungen - also nicht nur die Stromleitung, sondern auch das Fernseh- oder das Telefonkabel. Die Kabel verteilen die Überspannung an angeschlossene Geräte wie Musikanlagen, Computer oder Fernseher.

Fachhandel und Baumärkte bieten sogenannte Blitzschutzgeräte an, die Überspannungen zwischen Steckdose und Elektrogerät abfangen sollen. Oliver Born verweist allerdings darauf, dass diese Geräte allein nur wenig nützen, wenn im Haus kein weiterer vorgeschalteter Grobschutz vorhanden ist. Nur dieser könne dafür sorgen, dass die Überdosis Strom erst gar nicht bis zu den Steckdosen kommt.

Überholt ist das altbekannte Ziehen von Steckern und Antennenkabeln.