Der erste Eindruck zählt - Den Flur schön einrichten
Hamburg (dpa/tmn) - Der erste Eindruck entscheidet - das gilt auch für die eigene Wohnung. Und was sieht ein Gast als Erstes, wenn er die Wohnung betritt? Den Flur. Nur leider sieht der oft alles andere als einladend aus.
Die Tür geht auf, und der Gast tritt ein. Als Erstes stolpert er über Schuhe und Schirme. Danach kommen die Mäntel und Jacken, an denen er sich vorbeiquetschen muss. Schließlich steht er in einem schmalen Gang mit kahlen Wänden, der nur spärlich beleuchtet ist. Schön sieht anders aus. So sieht es aber leider oft im Flur aus. Dabei entscheidet sich dort, wie der erste Eindruck der eigenen Wohnung ausfällt.
„Ideal - auch für Benutzer von Gehhilfen oder Rollstühlen - wäre eine Flurbreite von 1,20 Metern, die dann auch frei und nicht zugestellt sein sollte“, empfiehlt Karin Dieckmann vom Verein Barrierefrei Leben in Hamburg. „Auf jeden Fall sollten Stolperfallen wie Kabel von Stehlampen oder Teppichkanten vermieden werden.“
Die erste Frage ist: Wohin mit Jacken und Mänteln? Platzsparend und flexibel platzierbar sind einfache Wandhaken, die aber nicht zu dicht behängt werden dürfen. Denn überquellende Haken wirken unordentlich, und die Kleiderwülste ragen störend in den Raum hinein.
Schuhe kommen am besten in einen geschlossenen Schrank. Je schmaler er ist, umso besser. „Sehr praktisch sind Schuhschränke mit Klappen“, sagt Dieckmann. Bei Kauf eines solchen Möbels sollte am besten ein Paar von dem Bewohner mit den größten Füßen mitgebracht werden. Denn nicht jedes Modell kann auch Schuhe für große Füße aufnehmen. Das gleiche gilt für hohe Frauenschuhe.
Auch Hüte, Schals, Taschen und Schuhputzzeug brauchen im Flur ihren Platz: Sie können in Hängeschränken oder Fächern unter einem Sitzmöbel unterkommen. „Aktuell sind Multifunktionsmöbel besonders angesagt“, sagt Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie in Bad Honnef bei Bonn. Das kann eine Spiegelwand sein, die über eine Garderobenstange sowie Einlegeböden mit der Wand verbunden ist.
Allerdings gilt: Je mehr Möbel in einem Raum sind, umso unruhiger wirkt er. „Wenn es der Grundriss erlaubt, sind Einbaumöbel eine Überlegung wert“, schlägt daher Werner Dielen vom Bund deutscher Innenarchitekten aus Mönchengladbach vor. Das biete sich vor allem in Räumen mit Nischen an, wo zum Beispiel Möbel mit raumhohen Schiebetüren unterkommen können. Solche Konstruktionen sind nicht nur praktisch: „Sie vergrößern den Raum optisch und reduzieren das Gefühl von Enge zumindest zum Teil“, erläutert Dielen.
Optisch weitet man einen Raum auch mit Hilfe von Farbe: „Für die Wände kleiner Räume sind helle Farben das Mittel der Wahl“, sagt Klaas. „Ein guter Trick ist, für Wände, Türen und eventuell auch Einbaumöbel dieselbe helle Farbe zu wählen. So wird insgesamt eine großzügige Wirkung erzielt.“ Auf Muster und auffällige Strukturputze oder -tapeten sollte weitgehend verzichtet werden, denn sie wirken zu unruhig. Spiegelflächen dagegen - egal, ob auf Türen oder an der Wand - lassen den Raum großzügiger wirken.
Ganz oder teilweise verglaste Zimmertüren lassen ein wenig Tageslicht in den Flur. „Für eine gleichmäßige Grundbeleuchtung bieten sich Decken- oder nach oben strahlende Wandleuchten an“, rät Innenarchitekt Dielen. „Eine kostengünstige und gleichzeitig sehr effektvolle Lösung ist auch eine Lichtdecke.“ An der Wand wird dabei ein umlaufender Metallrahmen befestigt und innen mit einer milchig-transparenten Folie bespannt. Diese wird von der Decke beleuchtet - und die dann helle Flurdecke bildet quasi den Himmel bei Tageslicht nach. Akzente lassen sich auch setzen, indem etwa ein Strahler den Spiegel in Szene setzt.