Legionellengefahr Wasser: Enthärtungsanlage hilft

Berlin (dpa/tmn) - In Regionen mit stark kalkhaltigem Wasser wird oft der Einbau einer Enthärtungsanlage auf der Basis des Ionentauscherprinzips empfohlen. Das ist dann gut, wenn man auf ein Heizungssystem setzt, das mit einer Frischwasserstation zur Erwärmung des Trinkwassers kombiniert ist.

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Dieses System schützt vor gefährlichen Legionellen im Wasser. Das erklärt der Bauherren-Schutzbund in Berlin. Es erhitzt das Wasser auf über 55 Grad erhitzt. Ab 50 Grad beginnen die Bakterien abzusterben, ab 60 Grad gelten sie als nicht mehr lebensfähig.

Doch das System allein hat den Angaben zufolge aber Nachteile bei Wasser mit hohem Kalkgehalt: An den Rohrwandungen, Wärmetauschern und Armaturen legt sich der Kalk ab. Der Einbau einer Enthärtungsanlage verhindert das aber. Außerdem hat enthärtetes Wasser auch weniger Nährstoffe für Legionellen.

In einer Enthärtungsanlage auf der Basis des Ionentauscherprinzips läuft das Wasser durch einen Behälter mit Granulaten. Diese entziehen dem Wasser bestimmte Ionen, die für mehr Wasserhärte sorgen, und geben ihm gleichzeitig andere Ionen ab.

Legionellen sind Stäbchenbakterien, die Wassertemperaturen zwischen 25 und 45 Grad lieben. Sie können gut wachsen, wenn so warmes Wasser eine Zeit lang in Leitungen, im Wasserboiler oder sonstigen Speichern unbenutzt steht. Die Bakterien werden dann etwa über den Sprühnebel der Dusche verbreitet, vom Menschen eingeatmet und können Legionärskrankheit auslösen. Diese kann vor allem bei immunschwachen Betroffenen tödlich verlaufen.

Daher gilt, dass Trinkwasserspeicher an der Austrittsstelle des Warmwassers eigentlich dauerhaft eine Wassertemperatur von mindestens 60 Grad aufweisen müssen. Ausgenommen sind aber die Speicher in Ein- und Zweifamilienhäusern, die von Wärmepumpen-Systemen versorgt werden. Hier liegt die vorgeschriebene Mindesttemperatur bei 50 Grad. Zusätzlich muss aber für den regelmäßigen Austausch des Speichervolumens gesorgt sein.