Nicht den Helden spielen - Richtiges Verhalten bei einem Einbruch
Schwalmtal (dpa/tmn) - War da was? Schleicht da jemand durchs Haus? Wenn ein Einbrecher im Haus ist, dürften viele zur Salzsäure erstarren. Andere wollen den Täter dingfest machen. Aber ist es gut, sich in Gefahr zu begeben?
Schwalmtal (dpa/tmn) - War da was? Schleicht da jemand durchs Haus? Wenn ein Einbrecher im Haus ist, dürften viele zur Salzsäure erstarren. Andere wollen den Täter dingfest machen. Aber ist es gut, sich in Gefahr zu begeben?
Wer einen Einbrecher im Haus bemerkt, hält sich besser zurück. „Es ist falsch, den Helden zu spielen“, rät Horst Cerny, Landesvorsitzender der Opferhilfe Weißer Ring in Hessen. „Eher im Bett liegen bleiben und nichts tun, als den starken Mann spielen und nachher verletzt oder gar tot zu sein.“ Der ehemalige Kriminaloberrat erläutert anlässlich des Tags der Kriminalitätsopfer am Samstag (22. März), wie sich Opfer am besten verhalten.
Wie sollte man sich verhalten, wenn man einen Einbrecher bemerkt?
Wenn der Täter auf mich aufmerksam wird, ist er im Vorteil. Schaltet man das Licht ein, weiß er, dass man zu ihm kommt. Dann kann er sich bewaffnen. Aber es gibt auch Fälle, wo laut geschrien wurde - und der Täter davongelaufen ist. Ich würde als Wichtigstes empfehlen, dass man vom Bett aus über das Handy die Polizei ruft.
Sollte man mit den Einbrechern kämpfen?
Man wird ja eher zur Salzsäule und kann sich nicht bewegen vor Schreck. Ein Täter, der in ein bewohntes Haus eindringt, ist einer der gefährlichsten Straftäter. Weil er sich nicht scheut, zuzuschlagen oder jemanden zu töten, um nicht erkannt zu werden.
Wie kann man sich vor einem Einbruch schützen?
Man sollte die Fenster bei Abwesenheit geschlossen haben, nicht gekippt, und die Haustür immer verschlossen, nicht nur zugezogen. Auch den Kellerrost sollte man sichern, damit man den nicht abheben kann. Eine Tür sollte den Sicherheitsgrad haben, der einbruchshemmend ist. Ein Riegel in der Mitte etwa kostet nicht viel, ist aber nützlich. Auch den Kellerrost zu sichern, kostet wenig Geld. Aber man muss nicht jedes Fenster mit Alarm sichern.
Ein Einbrecher möchte nicht gesehen werden. Ein Bewegungsmelder am Haus, das Licht geht an - dann wird der Einbrecher es sich schwer überlegen, ob er in das Haus hineingeht. Eine gute Möglichkeit ist auch ein Hund im Haus - der fungiert als Alarmanlage. Wenn ein Hund anschlägt, muss er davon ausgehen, dass gleich jemand munter wird. Im Regelfall zieht der Täter dann weiter.
Was muss ich beachten, damit die Versicherung das Diebesgut ersetzt?
Aus Sicht der Opfer gibt es das Problem, dass die Versicherung immer prüft: Muss ich Kosten erstatten, bin ich in einer vertraglichen Pflicht? War also nicht verschlossen, sondern nur geschlossen? War das Fenster gekippt? Deshalb muss man diese Dinge im Alltag genau beachten.