Parkett oder Kork: Welcher Fußboden wann passt

Bad Honnef/Köln (dpa/tmn) - Fußböden müssen so einiges aushalten: Tritte, schwere Möbel, schleifende Füße, kratzende Absätze, spielende Kinder und dann auch noch Nässe und Sonneneinstrahlung. Welcher ist also der richtige für das jeweilige Zimmer?

Bad Honnef/Köln (dpa/tmn) - Fußböden müssen so einiges aushalten: Tritte, schwere Möbel, schleifende Füße, kratzende Absätze, spielende Kinder und dann auch noch Nässe und Sonneneinstrahlung. Welcher ist also der richtige für das jeweilige Zimmer?

Parkett oder Kork? Oder lieber Feinsteinzeug? Wer auf der Suche nach einem neuen Fußbodenbelag für Haus oder Wohnung ist, wird sich einerseits natürlich von seinem Geschmack leiten lassen. Andererseits sollte man sich genau überlegen, welche Eigenschaften der Belag haben sollte.

Parkett: Dieser Bodenbelag sieht schick aus und lässt sich mit fast jedem anderen Material im Haus gut kombinieren. „Es ist auch langlebig, belastbar, natürlich, umweltfreundlich und pflegeleicht und verbreitet Wärme und Behaglichkeit“, sagt der Vorsitzende des Verbandes der deutschen Parkettindustrie in Bad Honnef, Ralph Plessmann. „Es ist der einzige Bodenbelag, der durch mehrfache Renovierung jederzeit wieder in Form gebracht werden kann - auch bei starker Beanspruchung.“

Parkett gibt es aus mehr als 50 Holzarten mit einem großen Farbspektrum, unterschiedlichen Härtegraden und in unterschiedlichen Preisklassen. „Die Preise pro Quadratmeter sind zwar sehr unterschiedlich, liegen bei Echtholz aber durchschnittlich zwischen 80 und 150 Euro“, sagt Michael Pommer von der DIY-Academy in Köln. Außerdem muss Parkett vom Fachmann verlegt werden, was zusätzliche Kosten verursacht.

Laminat: Wer nicht so viel wie für Parkett ausgeben will, kann auf das günstigere Laminat zurückgreifen. Laut dem Verband der Europäischen Laminatfußbodenhersteller in Bielefeld besteht das Material aus einer Holzfaserplatte sowie einer Harzlackierung. Für die Holzoptik sorge bedrucktes Dekorpapier. Der Preis liegt laut Pommer bei bis zu 50 Euro pro Quadratmeter.

„Laminat wird im Allgemeinen als laut und kühl beschrieben, bekommt häufig Quellungen an den Fugen durch zu feuchte Reinigung und bricht leicht aus, wenn etwas drauf fällt“, warnt Bertram Abert, Vorsitzender der Bundesfachgruppe Estrich und Belag im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes in Berlin. Außerdem würden sich billige Laminatbeläge schnell abnutzen und können nicht renoviert werden.

Kork: Für Kinderzimmer eignet sich am besten Kork. „Da Kork weich ist und den Boden von unten isoliert, ist er nicht so kalt an den Füßen wie Fliesen oder Laminat“, sagt DIY-Experte Pommer. „Außerdem schluckt er viele Geräusche, wenn die Kinder beispielsweise mit Bauklötzen spielen.“ Die Kosten für so einen Bodenbelag liegen abhängig von der Qualität bei etwa 10 bis 20 Euro pro Quadratmeter, für edlere Varianten bei rund 40 bis 50 Euro.

Kork verändert allerdings die Farbe bei Lichteinstrahlung und wird mit der Zeit deutlich heller. Werden eingefärbte Korkbeläge beschädigt oder zerkratzt, kommt die braune Naturfarbe zum Vorschein. Da Kork weicher ist als Holz, ist er auch weniger abriebfest, und es können schon mal kleine, aber reparierbare Löcher entstehen. „Um den Boden vor Abrieb zu schützen, muss daher ein Oberflächenschutz mit Öl, Wachs oder Lack aufgetragen werden“, sagt Abert.

Feinsteinzeug: Wem die Optik teurerer Materialien wie Granit oder Marmor vorschwebt, sollte auf das sogenannte Feinsteinzeug zurückgreifen. „Das besteht aus hochverdichteter und gepresster Keramik und hat etliche Vorzüge“, sagt Abert. „Es ist stark strapazierfähig, abrieb- und wasserfest, kann auch im Freien verlegt und mit dem Schrubber gewischt werden.“ Allerdings ist das Feinsteinzeug ein harter und fußkalter Bodenbelag. Der Preis für einen Quadratmeter liegt je nach Art und Qualität des Feinsteinzeugs zwischen etwa 20 und 80 Euro.