Bakterien aus Abwasser töten Korallen

New York (dpa) - Erwärmung der Meere, Schiffsanker und nun auch noch Keime aus dem Abwasser: US-Forscher haben eine weitere Ursache für den Korallentod in der Karibik nachgewiesen.

Demnach infizieren menschliche Bakterien die vom Aussterben bedrohten Elchweihkorallen (Acropora palmata), lassen die empfindlichen Organismen an weißen Pocken erkranken und führen am Ende zu ihrer Zerstörung. Das berichten Wissenschaftler der Universität von Georgia in Athens und des Rollins College in Winter Park (Florida) in dem Fachjournal „PLoS ONE“ vom Donnerstag.

Das Team identifizierte den Erreger und wies nach, dass er von menschlichen Fäkalien stammt, die aus einer Abwasseranlage auf der Insel Key West ins Meer gespült wurden. Elchweihkorallen haben schaufelartige Äste von oft über zehn Zentimetern Durchmesser, die zu einer Art Dach aus Kalkstein zusammenwachsen können und damit Fischen sowie anderen Meeresbewohnern Schutz vor Angreifern bieten. Einige dieser Dächer sollen bis zu 125 000 Jahre alt sein. Die in der Karibik von Florida bis nach Venezuela verbreitete Korallenart wurde in den USA 2006 als bedroht erklärt.