Pflanzenschutzmittel Bei Sommertemperaturen wirken Insektizide schlechter
Neustadt/Weinstraße (dpa/tmn) - Ab 23 Grad verschlechtert sich die Wirkung von Pflanzenschutzmitteln deutlich. Zum einen trocknen die Wirkstoffe dann schnell an und können so nicht mehr von den Pflanzen aufgenommen werden, erklärt die Gartenakademie Rheinland-Pfalz.
Zum anderen baut die Pflanze bei hoher UV-Strahlung auch schneller Wirkstoffe ab. So senkt sich die Wirkungsdauer von Präparaten gegen den Bacillus thuringiensis zum Beispiel bei starker Sonneneinstrahlung auf fünf bis sieben Tage herab. Das gilt auch für manche Insekten: Sie sind laut den Experten in der Lage, bei Temperaturen von über 25 Grad den Inhaltsstoff Pyrethrine in ihrem Körper abzubauen.
Manche Pflanzen erleiden sogar Schäden, wenn bei direkter Sonneneinstrahlung Mittel verteilt werden. Gerade ölhaltige Präparate, aber auch jene mit Kaliumseife sind betroffen.
Daher sollten Hobbygärtner abwägen, wann sie die Pflanzenschutzmittel am besten verteilen. So ist ein Zeitpunkt früh am Morgen zwar gut, da sich erst danach die Luft erwärmt, erklärt die Gartenakademie. Aber bis dahin kann die Einwirkungszeit zu kurz sein. Hier sollte man also bedenken, wie lange ein Mittel dafür braucht und wie schnell an dem Tag die Temperaturen ansteigen.
Das ist zum Beispiel wichtig für Präparate mit der chemischen Verbindung Azadirachtin. Diese reagieren sehr empfindlich auf UV-Strahlung. Schon beim Versprühen wird dann der Wirkstoff inaktiv, erläutern die Experten. Daher sollte man diese Behandlung immer abends vornehmen, damit das Mittel über Nacht Zeit hat, in die Pflanze einzudringen.
Außerdem sollten Hobbygärtner morgens auch immer nur trockene Pflanzen besprühen. Denn Tau kann die Wirkstoffe stark verdünnen.
Aber auch in den Abendstunden kann die Behandlung an Wirkung verlieren: Denn dann sind die Böden noch zu stark aufgeheizt, wodurch eine Aufwärtsbewegung der Luft entsteht. Die versprühten Mittel werden so stärker verteilt - und landen nicht auf der Pflanze.