Garten-Tipp der Woche Besser Laub als Zweige zum Winterschutz für Pflanzen nutzen

Berlin (dpa/tmn) - Zweige von Nadelbäumen werden im Herbst und Winter gerne zum Abdecken frostempfindlicher Pflanzen im Beet genutzt. Isabelle Van Groeningen von der Königlichen Gartenakademie in Berlin zieht aber Laub als Winterschutz vor.

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Laub hilft besonders dort, wo Blumenzwiebeln im Frühjahr sprießen werden: „Das Problem ist, dass die Zwiebeln plötzlich austreiben, wenn es warm genug ist. Das geschieht dann gefühlt über Nacht“, erklärt Van Groeningen. Verpasst man es, zu dem Zeitpunkt die Zweige abzunehmen, wachsen die Frühlingsblüher - etwa Krokus, Schneeglöckchen oder Hyazinthe - durch die Zweige hindurch. „Man bekommt dann oft die Äste nicht mehr heraus, ohne die Pflanzen zu zerstören.“

Die Gartendozentin ist auch gegen üppigen Winterschutz aus Vlies, das manche über Stauden oder Kronen ziehen. Das sei meist nicht notwendig. „Oft tut man das für sich: Man hat das gute Gefühl, etwas Gutes für die Pflanze getan zu haben“, erklärt Van Groeningen. Aber Pflanzen, die für unsere Gegenden geeignet seien, schafften es auch ohne. Sie nennt als Beispiel Rosen. „Und wenn es mal wirklich über sechs Wochen minus zehn Grad gibt, hilft auch ein Vlies nichts mehr.“

Der Schutz sei aber durchaus gut für ein anderes Problem der Jahreszeit: Immergrüne Kübelpflanzen verdursten im Winter eher, als dass sie erfrieren. Denn sie verdunsten bei Sonnenschein auch im Winter Feuchtigkeit über ihre Blätter. Ist aber die Erde um ihre Wurzeln gefroren, können sie keinen Nachschub aufnehmen.

Daher sollte man bei intensiver Sonnenstrahlung an kalten Tagen die Pflanzen mit einem Vlies schützen, rät Van Groeningen. „Man wirft es einfach über.“ Und natürlich sollte man Immergrüne im Winter auch regelmäßig gießen, wenn der Boden nicht gefroren ist. Zugleich aber auch im Auge behalten, dass sich in den Kübeln keine Nässe aufstaut.