Besserer Olivenbaum: Die Weidenblättrige Birne ist robuster
Essen (dpa) - Mit einem Birnenbaum verbindet man die saftigen, süßen Früchte, die ab dem Spätsommer reifen. Wenn allerdings von der Weidenblättrigen Birne die Rede ist, dann geht es um eine Pflanze für den Ziergarten.
Der Reiz dieses langsam wachsenden Baumes liegt vor allem im Laub.
„Sie träumen von einem Olivenbaum im Garten, trauen sich aber wegen der klimatisch kritischen Winter nicht, einen solchen zu pflanzen?“, fragt Tanja Ratsch, Ingenieurin der Landschaftsarchitektur und Buchautorin aus Nersingen (Bayern). Dann sei die Weidenblättrige Birne das Richtige. „Ihre Blätter sind genauso silbern gefärbt wie Olivenlaub und haben eine ähnliche Form.“
Auch der Wuchs hat eine gewisse Ähnlichkeit. „Die Äste entwickeln sich schmal und lang wie bei jungen Oliven“, erläutert Ratsch. Die Stämme sind häufig nicht gerade, sondern kurvig oder leicht knorrig. Und die Weidenblättrige Birne hat einen Vorteil gegenüber der Olive: Sie ist robust und winterhart.
Der Baum mag einen sonnigen Standort mit durchlässigen Böden, denn er bildet tiefe Wurzeln. „Lehmiges Erdreich sollte vor dem Pflanzen mit reichlich Sand aufgebessert werden“, empfiehlt Ratsch daher. Ein frischerer Boden mit einem guten Nährstoffvorrat ist ideal, aber auch mit Trockenheit kommt die Pflanze gut zurecht.
Im Frühjahr schmückt sich die Weidenblättrige Birne mit kleinen weißen Blüten. Sie erscheinen vor dem Laubaustrieb, meist sitzen sechs bis acht Blüten in kleinen Doldentrauben zusammen. Die Früchte sind nur zwei bis drei Zentimeter groß. Ratsch empfiehlt, sie nicht frisch zu verzehren, sondern einzukochen.
Die Weidenblättrige Birne ist aber kein Baum für den Obstgarten, sondern ein Kleinbaum, der sich gut im Hintergrund von Stauden und Rosen macht, findet Sonja Neumann, Geschäftsführerin der Mustergartenanlage im Grugapark in Essen. Das Silbergrau der Blätter und die weißlichen Trieben wirken wie eine Beleuchtung der Pflanzkombination, denn die helle Laubfarbe reflektiert das Licht. „So werden gerade kräftige Farben etwas weicher.“
Wenn man die Blautöne von Sommersalbei und Rittersporn zwischen die zarten Töne von Beetrosen platziert, profitieren auch sie von dem Silbergrau der Blätter. Denn Rosenblätter mit ihrem satten Grün wirken gerade zwischen den Pastellfarben der Blüten sehr hart. „Diese Kontraste werden von dem silbrigen Laub gemildert“, erklärt Neumann.
Das Silbergrau der Weidenblättrigen Birne lässt sich aber noch verstärken: Sonja Neumann empfiehlt, den Wollziest und die Polster-Silberraute als Bodendecker zu setzen. Mit gut 70 Zentimeter Höhe reckt sich auch die Silberraute zwischen Stauden empor.