Deko des Altweibersommers - Die Herbstanemonen blühen

Nettetal (dpa/tmn) - Wenn der Sommer noch nicht gehen will, der Herbst aber schon fast da ist, beginnt die Blütezeit der Herbstanemonen. Sind die weißen und rosafarbenen Tupfer verblüht, kommen die ersten Schneeflocken - ein wenig wie diese sehen die Fruchtstände aus.

Wenn die Blätter langsam bunt werden, ist der Altweibersommer da. Das Schöne an dieser Zeit ist, dass es am Tag noch warm, nachts aber bereits kühl ist. Dann erblühen die Herbstanemonen und zieren die langsam leerer werdenden Beete. Das Sortiment der Arten und Sorten ist breitgefächert. Die wichtigsten Arten sind Anemone tomentosa und hupehensis, erläutert Hermann Gröne, Buchautor aus Nettetal in Nordrhein-Westfalen. Sie sind auch als Filzblättrige und Japanische Herbstanemone bekannt. Eine recht alte Kulturform aus Japan ist meist unter der botanischen Bezeichnung Anemone japonica oder Anemone hupehensis var. japonica zu finden.

Einige Sorten haben sich besonders bewährt. „'Honorine Jobert' blüht weiß und hat einen ausgeprägten Wildblumencharakter“, sagt Gröne. Die Sorte blüht halbgefüllt und wird etwa einen Meter hoch. Die einfachblühende Sorte 'Robustissima' macht ihrem Namen alle Ehre und kommt auch mit einem trockeneren Boden klar.

Unter den frühblühenden Varianten empfiehlt Gröne die starkwüchsige 'Praecox', deren Blüten zwischen Altrosa und Karminrosa variieren. Allerdings rät er davon ab, sie in einen kleinen Garten zu pflanzen, wo sie rasch überhandnehmen können. Eine etwas hellere Alternative ist 'Ouvertüre'. „Die Sorte 'Pamina' bleibt mit gut 60 Zentimetern Höhe eher niedrig“, sagt der Buchautor. Sie blüht halbgefüllt. Damit ähnelt sie 'Prinz Heinrich', deren magentarote, gefüllte Blüten auf gut einem Meter hohen Stielen stehen.

Ursprünglich stammen die Herbstanemonen aus Asien. In China und Japan kommen sie am Gehölzrand vor. „Der bevorzugte Standort für Herbstanemonen ist im Halbschatten“, erläutert Gröne. Allerdings sollten die Pflanzen nicht einseitig Schatten beziehungsweise Sonne bekommen, erläutert Heinz Diehl, Technischer Leiter des Botanischen Gartens der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Sonst wachsen die Blütenstiele schräg zum Licht hin, und die Standfestigkeit leidet.

Bekommen die Pflanzen zu viel Schatten ab, blühen sie weniger. „Je feuchter der Boden, desto mehr Sonne vertragen sie“, ergänzt Diehl. Allerdings müsse Wasser gut ablaufen können. Ihr Nährstoffbedarf wird gedeckt, indem man die Beete im Herbst mit Komposterde versorgt. Die Blüten bleiben nach der Blüte am besten stehen, damit die Pflanzen ihre kugeligen Fruchtstände bilden. Sie haben eine weiße, wollige Struktur, die in den Wintermonaten eine schöne Zierde sind.

Als Begleiter im Beet empfiehlt Diehl etwa Hortensien. Deren große blaue und rosafarbene Blütenbälle vergrünen im Spätsommer, so dass die hellrosa Blütenschalen der Herbstanemonen daneben gut auffallen. Gröne empfiehlt als ebenfalls grüne Kulisse Gräser wie das Hohe Pfeifengras (Molinia arundinacea). „Gute Partner sind auch locker wachsende Bodendecker wie Golderdbeere (Waldsteinia) und Immergrün (Vinca)“, sagt etwa Gröne. Und Diehl schlägt noch Blattschmuckstauden wie Bergenien (Bergenia) und Funkien (Hosta) vor.

Literatur:

Hermann Gröne: Ein faszinierender Stauden- und Gräsergarten, DVA, München, 96 Seiten, 19,99 Euro, ISBN-13: 978-3-421-03890-6