Den Garten jetzt aufs Frühjahr vorbereiten
Bremen (dpa/tmn) - Nach dem Winter braucht der Garten eine Kur: Bevor Sonne und warme Temperaturen die Pflanzen zum Treiben anregen, sollten Rasen, Beete, Sträucher und Gehölze vorbereitet und umsorgt werden.
Die letzten kalten Tage sind ideal, um das neue Gartenjahr zu planen: Wo sollten alte Pflanzen ersetzt werden? Welches Gemüse kommt in den Nutzgarten? Kann das Staudenbeet mit fröhlichen Farben ergänzt werden? Und dann geht es los. Denn: Sobald die die Sonne den Boden wärmt, beginnt im Garten die Arbeit.
Gartengeräte: Wer sich im Herbst nicht um die Wartung der Werkzeuge und Maschinen gekümmert hat, muss das jetzt nachholen. „Der Spaten und alle Scheren müssen gesäubert, geölt und geschärft werden“, zählt Hartmut Clemen vom Landesverband der Gartenfreunde Bremen auf. Wasserhähne, Schläuche und Dichtungen werden inspiziert.
Rasen: Wurden unter dem ersten Schnee Laubreste auf dem Rasen begraben, müssen diese jetzt weggerecht werden. Im März bekommt der Rasen noch eine letzte Kalkgabe. „Wenn der Frost vorbei und der Rasen höher als fünf Zentimeter gewachsen ist, wird zum ersten Mal geschnitten“, sagt Clemen. Dann folgt die erste klassische Düngung.
Beete: Sobald der Boden nicht mehr gefroren ist, kann es losgehen in den Beeten. „Jetzt werden die letzten alten Stängel vom vergangenen Jahr entfernt. Außerdem sollte kein Laub mehr auf den Stauden liegen. Unter einer feuchten Schicht gammeln und faulen sonst die neuen Triebe“, sagt Karen Falch von der Saarländischen Gartenakademie in Lebach zu den Aufgaben im Ziergarten. Brennnessel, Löwenzahn, Schachtelhalm und andere Unkräuter werden entfernt.
Boden: Zwischen den mehrjährigen Pflanzen und auf unbepflanzten Flächen muss nun der Boden vorbereitet werden. „Dazu wird das Erdreich am besten mit einem Sauzahn oder einer Grabgabel gelockert, so dass es gut belüftet wird und Niederschläge aufnehmen kann“, sagt Clemen. Schließlich kommt eine zwei bis drei Zentimeter dicke Schicht aus gesiebtem Kompost des vorvergangenen Herbstes darauf. „Durch diese Humusgabe wird der Boden gepflegt, gleichzeitig werden Nährstoffe zugeführt“, erklärt Klaus Krohme, Leiter des Kreislehrgartens in Steinfurt. Auch Sträucher und Gehölze seien für eine solche Zugabe dankbar.
Aussaat: Im Frühbeet oder Gewächshaus können einjährige Sommerblumen wie Löwenmäulchen, Gauklerblumen oder Sonnenhut sowie Kohl, Salat und Radieschen ausgesät werden. Danach kommen geschützte Lagen im Freiland an die Reihe: „Bohnen und Möhren, aber auch Zwiebeln finden hier ihren Platz“, sagt Karen Falch. In kalten Nächten sollte allerdings noch ein schützendes Vlies über die Setzlinge ausgebreitet werden.
Sträucher und Gehölze: Sie brauchen einen guten Rückschnitt. „Wichtig ist, dass nicht einfach außenherum abgeschnitten wird: Bei Sträuchern wie Haselnuss oder Weigelie müssen immer mal wieder dicke, alte Triebe bis zum Boden rausgenommen werden“, empfiehlt Falch. Auch alle vom Frost geschädigten Triebe und Äste werden bei dieser Gelegenheit entfernt. „Es kann gut sein, dass manches Gehölz heute noch gut aussieht und Frostschäden erst in den kommenden Wochen sichtbar werden“, sagt Krohme. Deshalb sei im April ein Kontrollgang angesagt, besonders bei wintergrünen Gehölzen. Für den Obstbaumschnitt ist der März genau der richtige Zeitpunkt. Der Gehölzschnitt wird am besten gehäckselt und als Mulch über den Wurzeln verteilt oder auf den Kompost gegeben.
Rosen: Sie werden ebenfalls im Frühjahr kräftig gestutzt. „Beetrosen werden auf vier bis fünf Augen zurückgeschnitten. Aus allen öfter blühenden Kletter- und Strauchrosen werden alte Zweige komplett entfernt und junge Zweige oder Seitentriebe je nach Wuchsform eingekürzt“, sagt der Gärtnermeister Krohme.