Die Gartensaison läuft noch: Der Herbst ist Pflanzzeit
Berlin (dpa/tmn) - Das Ende des Sommers ist nah, doch die Gartensaison ist damit noch lange nicht vorbei. Gerade jetzt beginnt die wichtigste Pflanzzeit des Jahres. Nicht nur Frühlingsblüher wie der Krokus kommen in die Erde, sondern auch Bäume, Sträucher und andere Gehölze.
In welcher Zeit kann ich Gehölze gut pflanzen?
Die wintergrünen Exemplare können bereits ab September in die Erde, erklärt Isabelle Van Groeningen von der Königlichen Gartenakademie in Berlin. Wichtig ist, dass keine Hitzewellen mehr anstehen. Das würde Stress für die neu gesetzten Pflanzen bedeuten. Die Witterung ab September hilft den Gehölzen noch aus anderen Gründen beim Anwachsen: Die Nächte sind schon wieder kälter, selbst wenn es an manchen Tagen noch richtig warm wird. Und es fällt wieder mehr Regen - frisch gesetzte Pflanzen brauchen mehr Wasser.
Was ist die beste Jahreszeit zum Pflanzen?
Das Frühjahr hat den Vorteil, dass Pflanzen viel Zeit bekommen, um vor dem Winter einzuwachsen. Allerdings brauchen sie in der Wachstumsphase viel Wasser und viele Nährstoffe. Aber die Wurzeln sind noch nicht so verzweigt, der Baum kann sich also nicht so gut selbst versorgen. „Der Herbst ist die beste Pflanzzeit“, sagt Alexander Bösel von Bund deutscher Baumschulen. „Denn dann sind die Pflanzen in der Ruhephase.“
Für Laubbäume gilt besonders: Sie wachsen leichter an, wenn sie nicht in Stress geraten, neben den Wurzeln auch Triebe, Blätter und Blüten zu bilden, erklärt die Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Daher sollten sie sogar erst gesetzt werden, wenn das Laub gefallen ist. Es gibt aber Gewächse, die besser nicht mehr im Herbst in die Erde kommen, vor allem empfindliche Gehölze und Kletterpflanzen.
Wie viel Zeit habe ich nach dem Kauf zum Setzen der Bäume?
Wurzelnackte Ware muss recht schnell in den Boden, sonst trocknet die Pflanze aus. Bei Containerware ist das nicht so schlimm. Aber: „Wir raten immer, die Pflanzen direkt aus dem Handel nach Hause zu fahren und sie nicht lange im Auto liegen zu lassen“, erklärt Alexander Bösel. Auch pralle Sonne tut ihnen nicht gut, die Erde sollte feucht gehalten werden.
Was muss ich beim Pflanzen beachten?
Der Wurzelballen der Pflanze wird noch im Container in einem Behälter voll Wasser so lange untergetaucht, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Das Loch ist am besten doppelt so groß wie das Wurzelwerk. „Je größer das Loch ist, desto besser kann der Baum sich verwurzeln“, erklärt Bösel. Denn die Wurzeln können sich gut durch die lockere Erde schieben. Der Experte rät auch, die Erde am Lochboden etwas aufzugraben, zu lockern und mit Kompost und Pflanzsubstrat aufzubereiten. Das gibt den Pflanzen erste Nährstoffe. Der Wurzelhals sollte im Gartenboden auf gleicher Höhe sitzen wie im Container. Die aufgefüllte Erde tritt man dann gut an. Um das neue Gehölz kommt am besten ein Gießrand in Form eines kleinen Erdwalls oberhalb des Wurzelballens. Das hält einsickerndes Gießwasser an Ort und Stelle.
Muss ich die neuen Gehölze besonders umsorgen?
Ist es in der ersten Zeit trocken und frostfrei, brauchen die jungen Pflanzen regelmäßig Gießwasser. Gedüngt wird im Herbst besser nicht mehr, denn weitere Nährstoffe würden nur den Austrieb fördern - und die Pflanzen sind dann empfindlicher im Winter. Van Groeningen rät maximal zu einer Schicht Kompost auf der Erde, um die Pflanze zu schützen und den Boden zu verbessern.